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Die Formkurve zeigt weiter steil nach oben: Tigers Tübingen mit fünftem Saisonsieg

Die Tigers Tübingen bezwingen mit der vermutlich besten Leistung in der neuen Zweitliga-Saison Phoenix Hagen mit 83:71 (41:37). Der Wille, das Spiel unbedingt für sich zu entscheiden, war vor einer imposanten Zuschauerkulisse dabei in jeder Minute spürbar.

Gute Laune pur bei den Tigers Tübingen nach dem Sieg gegen Phoenix Hagen.
Gute Laune pur bei den Tigers Tübingen nach dem Sieg gegen Phoenix Hagen. Foto: Eibner/Woern
Gute Laune pur bei den Tigers Tübingen nach dem Sieg gegen Phoenix Hagen.
Foto: Eibner/Woern

TÜBINGEN. Steigende Zuschauerzahlen in der Tübinger Paul Horn-Arena gehen einher mit einer nach oben zeigenden Leistungskurve der neu formierten Tigers, die am Samstagabend mit der vielleicht besten Saisonleistung die Gäste aus Hagen am sechsten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga mit 83:71 (41:37) besiegten.

Tübingens Trainer Domenik Reinboth sprach im Nachgang von einem Arbeitssieg, aber auch davon, »dass die Mannschaft offensiv und defensiv vieles richtig gemacht hat«. Der Wille das Spiel für sich zu entscheiden war, angefangen beim Hochball, dabei in jeder Minute spürbar.

Spannendes und schnelles Basketballspiel

Allerdings zeigte das Team um Gäste-Coach Chris Harris, warum es - wie die Tigers - bislang nur eine Niederlage hinnehmen musste. Giftig in der Abwehr, stark bei den Zwei-Punkte-Würfen und vor allem unter dem Korb gedankenschneller als die Tübinger. Und so konnte sich keine Mannschaft trotz eines 5:0-Starts der Hausherren durch den Dreier von Jonas Niedermanner und einem Korb von Vincent Neugebauer absetzen. Es blieb eng und die 2.400 Zuschauer hatten ihre Freude an einer spannenden und schnellen Partie.

Was schnell klar wurde: Die Hagener, die die Vorsaison auf Rang 3 abgeschlossen hatten, sind eingespielt. Der Kern des Teams blieb über den Sommer zusammen. Gleich acht Akteure tragen auch in dieser Saison das Trikot der Feuervögel. Die Mannschaft wurde nur gezielt verstärkt. Ein echter Glücksgriff gelang den Sauerländern mit der Verpflichtung von Sincere Carry. Der Point Guard war trotz intensiver Verteidigung durch Miles Tention und der gesamten Tübinger Abwehr mit 18 Punkten bester Werfer an diesem Abend. Er glänzte vor allem mit seinen schnellen Antritten und fintenreichen Würfen.

Tigers ohne die gewohnten Schwächen

Den Tigers war erneut anzumerken, dass die Mannschaft im Sommer im Prinzip komplett neu zusammengestellt wurde. So verwundert es nicht, dass die Pass- und Laufwege noch nicht so funktionieren, wie es Headcoach Reinboth wohl gerne hätte. So endete das erste Viertel mit einer knappen 23:22-Führung für den Gastgeber. »Wir haben unter dem Korb viel zu viele Bälle liegen gelassen«, bemängelte der Trainer der Feuervögel, Chris Harris, das Problem bei seiner Mannschaft. Das wirkte sich auf das Ergebnis aus.

Ein wunderschöner Dunk von Niedermanner, Körbe von Tention und Marvin Heckel (39:30) sorgte zwischenzeitlich für einen recht komfortablen Vorsprung. Hagen konnte nochmals dagegenhalten und verkürzte zur Halbzeit auf 37:41. Nach der Pause gewannen die Tigers zunehmend an Sicherheit. Die Hagener leisteten sich im Gegenzug viele Fehlwürfe. Hinzu kam, dass die noch aus den ersten Saisonspielen feststellbare Schwäche der Tigers beim Freiwurf und von der Dreierlinie an diesem Abend nicht existent war.

Fünf Tigers-Spieler punkten zweistellig

So baute das Reinboth-Team die Führung kontinuierlich auf 57:48 zum Drittelende aus und startete mit einem Dreier des Letten Ricards Vanags zum 60:48 in den letzten Spielabschnitt. Die Tigers ließen nun nichts mehr anbrennen. Besonders hervorzuheben ist Kapitän Till Jönke, der nicht nur zwölf Punkte zum Sieg beisteuerte, sondern unermüdlich seine Mitspieler antrieb und als echter Motivator auf dem Feld agierte.

Neben Niedermanner, der mit 14 Punkten Topscorer der Tübinger war, trug sich Melkisedek Moreaux mit 13 Punkten in die Scorerliste ein. Die Tatsache, dass am Ende fünf Spieler zweistellig punkteten, zeigt, wie ausgeglichen und damit schwerer auszurechnen das Team für den Gegner war. Spielmacher Kenny Cooper, der bislang in jedem Spiel Topscorer bei den Raubkatzen war, kam gegen Hagen nur auf drei Zähler.

Reinboth bemängelt zu viele Turnover

Für Trainer Reinboth ist wichtig, dass die Leistungskurve des Teams konstant nach oben zeigt. Von der besten Saisonleistung wollte er allerdings nicht sprechen. Die 18 Ballverluste, die seine Mannschaft kassierte, bezeichnete der 41-Jährige als »krass«, die 19 Assists fanden hingegen seine Anerkennung. »Die Teamchemie stimmt, das Spiel hat viel Spaß gemacht«, lautete sein Fazit.

Punktgleich mit Münster, Jena und Kirchheim steht Tübingen in der Tabelle vorne. Und der nächste Härtetest wartet schon: Am 2. November geht es nach Jena. (GEA)