REUTLINGEN. »Das war schon eine kleine Überraschung«, sagte Peter Mayer-Tischer voller Stolz. Der Mannschaftsführer des Tennis-Württembergligisten TV Reutlingen II feierte mit seinen Teamkollegen einen 5:4-Sieg gegen den VfL Sindelfingen und damit den zweiten Erfolg im zweiten Spiel. Die Reutlinger bewiesen im Duell mit dem Meisterschaftsaspiranten extreme Nervenstärke. Sechs Begegnungen gingen in den Match-Tiebreak - fünf davon gewannen die Reutlinger. »Jetzt sieht es in der Tabelle richtig gut für uns aus, diesen Sieg hatten wir nicht eingeplant«, ergänzte Mayer-Tischer mit einem Blick auf das Tableau, in dem der TVR auf Position zwei hinter dem TC Bad Schussenried geführt wird.
Vor dem Spiel musste Mayer-Tischer mächtig wirbeln, bis sechs starke Spieler auf dem Platz standen. Marc Mail sagte kurzfristig ab, weil er beim Turnier in Ringsheim ins Halbfinale einzog und deshalb am Sonntagvormittag nicht in Reutlingen aufschlagen konnte. Zudem fehlte Mark Linsenbolz verletzungsbedingt. Emil Rast und Noah Schlagenhauf sprangen in die Bresche. Und wie. Rast bezwang den Ex-Reutlinger Kevin Hümpfner, der bei den letzten deutschen Meisterschaften im Halbfinale stand, Schlagenhauf setzte sich gegen den Spanier Alberto Colas Sanchez durch.
Kimla trotz dritter Niederlage in Folge entspannt
Enttäuschte Mienen gab es hingegen im Lager des TC Markwasen, der gegen die SV Böblingen mit 0:9 unterlag. Und trotzdem sagte Cheftrainer Marek Kimla nach der dritten Niederlage im dritten Spiel: »Ich bin wirklich sehr zufrieden mit meinen beiden Youngster Benjamin Fock und Matti Barth.« Auch wenn der Abstieg näher rückt, zeigte sich der DTB-A-Trainer entspannt. Warum er das sein kann? »Weil das Fundament stimmt und die ganzen Jungs in zwei bis drei Jahren soweit sein werden. Dann haben wir wieder eine richtig schlagkräftige Mannschaft. Wie damals mit Fabian Fallert und Tim Handel«, sagt Kimla mit Blick auf seine beiden ehemaligen Schützlinge, die den Sprung ins Profigeschäft gepackt haben.
Das Heimspiel am gestrigen Sonntag stand auch im Zeichen schwieriger Umstände. Der an Position eins vorgesehene Pole Kamil Gajewski, der in Danzig wohnt, musste seinen Einsatz absagen, weil er unter der Woche einen Autounfall hatte. Dem 28-Jährigen geht es allerdings gut. Zudem war Robin Lang, der für Gajewski an der Spitzenposition aufschlug, krankheitsgeschwächt. Der Heilbronner musste sich in der Nacht auf Sonntag mehrmals übergeben. »Trotzdem ist er gekommen, weil er die Mannschaft nicht im Stich lassen wollte. Das zeigt, was für ein super Teamplayer Robin ist. Von ihm kann man sehr viel lernen«, schwärmt Kimla.
TC Metzingen verliert das zweite Spiel in der Oberliga
In der Oberliga setzte es für den TC Metzingen nach einem spielfreien Wochenende die zweite Niederlage im dritten Saisonspiel. In einer engen Partie mit gleich vier Match-Tie-Breaks unterlagen die Ermstäler mit 4:5 gegen den TEV Fellbach. Das Problem: Der Schwede Isac Strömberg, beim Absteiger an Position zwei vorgesehen, musste passen. »Das war schon lange im Vorfeld klar. Sein Fehlen hat man gemerkt. Ich bin mir sicher, dass wir mit Isac das Spiel gewonnen hätten«, sagte Metzingens Trainer Markus Gentner.
Die in der Württembergliga um Punkte kämpfende zweite Damen-Mannschaft des TV Reutlingen musste sich dem TC Ludwigsburg mit 2:7 geschlagen geben. »Die Satzergebnisse waren deutlicher als die Spielverläufe«, berichtete Reutlingens Mannschaftsführerin Hannah Burth. »Ludwigsburg gehört zu den Top-Teams in dieser Spielklasse und ist mit drei Ausländerinnen angetreten«, erklärte Burth. Lilian Burth holte einen Einzelpunkt und siegte zudem im Doppel an der Seite von Noelle Frenzel. (GEA)

