METZINGEN. Um kurz nach 17.30 Uhr am Dienstag schossen am Bongertwasen plötzlich die schlechten Erinnerungen wieder in den Kopf. An das vergangene Jahr, als das ITF-Turnier Metzingen Open witterungsbedingt immer wieder unterbrochen werden musste. Schlimmer konnte es in diesem Sommer nicht werden, sagten die Verantwortlichen um Turnierdirektor Markus Gentner im Vorfeld. Und tatsächlich war alles halb so schlimm. Es sollte nur ein kleiner Schauer bleiben. Eine halbe Stunde später war das Unwetter bereits verzogen und es wurde wieder internationales Spitzentennis zum Auftakt im Hauptfeld geboten.
Allen voran in der zweiten Partie des Tages auf dem Center Court zwischen dem Kirchheimer Lasse Pörtner, der für den Zweitligisten TV Reutlingen spielt, und dem Pforzheimer David Fix der ebenfalls in der 2. Bundesliga für den TC Wolfsberg Pforzheim aufschlägt. Beide kennen sich aus unzähligen Matches seit ihrer frühesten Jugendzeit. Es war ein Duell der Youngster. 18 gegen 19 Jahre. Weltranglistenposition 936 gegen Platz 1.030. Doch das täuschte. Das fast zweistündige Duell war extrem hochklassig und vor allem spannend.
Eine mehr als ansprechende Zuschauerkulisse zum Start des Hauptturniers
Und ein erneuter Beweis dafür, welch beeindruckendes Niveau bereits im dritten Jahr vor der Haustüre bei den Metzingen Open im Ermstal geboten wird. Am Ende setzte sich Fix vor einer mehr als ansprechenden Zuschauerkulisse mit 7:6, 6:4 durch, wobei Pörtner zwischenzeitlich vier Matchbälle bravourös abgewehrt hatte. Diese Begegnung machte wie auch schon das Duell zuvor, als sich der topgesetzte Syrer Hazem Naw gegen den frech aufspielenden und erst 18-jährigen Vincent Marysko durchsetzte, Lust auf mehr.
Doch dann folgte das eigentliche Highlight aus Metzinger Sicht. Überraschend setzten sich die beiden Metzinger Club-Spieler Thabo Siegler und Moritz Ströbel im Doppel-Wettbewerb im Spiel des Tages durch. Das hiesige Duo ließ in der ersten Runde Luca Hesselmann (Deutschland) und Stephanos Schinas (Griechenland) beim unerwartet souveränen Zweisatz-Sieg (6:3, 6:4) keine Chance. Bereits nach 1:12 Stunden war unter tosendem Applaus in diesem Duell Feierabend. »Im Prinzip haben zwei Breaks gereicht. Ansonsten haben wir über das gesamte Spiel sehr gut aufgeschlagen«, analysierte Ströbel sachlich und ergänzte: »Auch wenn wir die Gegner nicht kannten, haben wir das nicht erwartet.«
Am Mittwoch wartet direkt das nächste Highlight
Es war der perfekte Abschluss zum Auftakt des Hauptturniers. Den zwei andere Lokalmatadoren beinahe noch vergoldet hätten. Allerdings scheiterten Rico Dürr und Tom Köpf, die beide für den TC Metzingen spielen, trotz einer Satz-Führung im Match-Tie-Break am mexikanisch-chinesischen Duo um Axel Cabrera und Sicheng Li. Das ändert nichts daran, dass am Mittwoch direkt das nächste Highlight wartet.
Dann startet Ex-Profi Ivan Nedelko, seit drei Jahren Spitzenspieler für den TCM, mit einer Wildcard in die erste Runde. Der 38-Jährige trifft zum Auftakt auf den an Position drei gesetzten Luxemburger Alex Knaff. Spielbeginn ist nicht vor 18 Uhr auf dem Center Court. Und das Regenrisiko? Liegt bei Null Prozent. Optimale Aussichten also für einen erfolgreichen und erneut hochklassigen zweiten Turnier-Tag. (GEA)

