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Was die Fans des SSV Reutlingen zum Auftritt ihres Teams sagen

Seit neun Jahren träumen die Fans des SSV Reutlingen vom Aufstieg in die Regionalliga. In die neue Oberliga-Saison gehen sie aber mit gedämpften Erwartungen

Die Fans des SSV Reutlingen haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass die Mannschaft gegen den SV Oberachern noch einen Punkt geh
Die Fans des SSV Reutlingen leisten ihren Beitrag dazu, dass der finanzielle Schaden nach dem Geisterspiel-Urteil möglichst gering ausfällt. Foto: Niethammer
Die Fans des SSV Reutlingen leisten ihren Beitrag dazu, dass der finanzielle Schaden nach dem Geisterspiel-Urteil möglichst gering ausfällt. Foto: Niethammer

REUTLINGEN. Etwas zurückhaltend, aber trotzdem freundlich fiel der Applaus der Fans des Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen aus, als die Mannschaft bei der Saison-Eröffnungsfeier hinter der Haupttribüne des Kreuzeichestadions einlief. Enttäuscht wirkten die SSV-Anhänger nach dem glücklichen Unentschieden (2:2) gegen den SV Oberachern nicht, obwohl die durchwachsene Leistung gegen einen Abstiegskandidaten durchaus Anlass dazu hätte geben können.

»Das war absehbar«, sagte Kai Heckl von der Reutlinger Fan-Gruppierung Szene E, die die Hockete organisiert hat. Nach dem erneuten personellen Umbruch im Sommer mit den Abgängen einiger Leistungsträger dürften Auftritte auf diesem Niveau »das Maß aller Dinge sein«, glaubt Heckl. »Es wird eine schwierige Saison.«

Trainer dankt für Unterstützung

Seit neun Jahren träumen die SSV-Fans nun schon vom Aufstieg in die Regionalliga. In der vergangenen Saison hielt die Mannschaft diesen Traum sogar bis zehn Spieltage vor Schluss am Leben, bis die Fans mit einer unerklärlichen Sieglos-Serie bitter enttäuscht wurden. In dieser Saison sind die Erwartungen der meisten deutlich niedriger. Laut einer Online-Umfrage des GEA glauben nur acht Prozent von 728 Teilnehmern daran, dass der SSV ein Anwärter auf den Aufstieg ist. 28 Prozent halten einen Tabellenplatz im vorderen Mittelfeld für machbar, während für 24 Prozent nicht mehr als der Klassenverbleib drin ist. Für zwölf Prozent ist der SSV sogar ein Abstiegs-Kandidat.

»Hoffentlich haben wir nichts mit dem Abstieg zu tun«, sagte auch SSV-Fan Martina Vollmer. Mit Schrecken erinnert sie sich an die Saison 2015/16 zurück, als sich der Club erst am letzten Spieltag gerettet hat. »Das will ich nicht nochmal erleben.« Vollmer will den Teufel aber noch nicht an die Wand malen. Sie verweist darauf, dass der SSV zum Start in die vergangene Spielzeit auch nur einen Punkt (1:1 gegen Ilshofen) holte, und dann zumindest zeitweise begeistert hat.

Hans Bock wäre schon froh, »wenn das Team wieder harmoniert«. In der Endphase der abgelaufenen Saison war das nicht mehr der Fall. Trainer Teodor Rus musste gehen, der Fußball-Vorsitzende Michael Schuster und der Sportliche Leiter Giuseppe Ricciardi warfen das Handtuch. Bock wünscht sich, dass endlich Kontinuität einkehrt und man den neuen Trainer Maik Schütt mit den jungen Spielern in Ruhe arbeiten lässt. »Und kämpfen sollen sie«, wünscht sich Aranka Fehrle von den Akteuren.

Trotz der gedämpften Erwartungen ist die Unterstützung der Anhänger nach wie vor »überragend«, wie Trainer Schütt auf dem Fanfest meinte. »Nach dem 1:2 habt ihr bei uns die letzten Körner rausgeholt.« In den nächsten Spielen wäre es an der Zeit, dass nun das Team den Fans etwas zurückgibt, meint Fehrle. (GEA)