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SSV-Trainer Maik Schütt vor dem Geisterspiel: »Müssen die Punkte hier behalten«

SSV Reutlingen erwartet heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit den 1. FC Rielasingen-Arlen

Beim SSV Reutlingen ist der Einsatz von Luca Wöhrle fraglich.  FOTO: BAUR
Läuft in der nächsten Saison für den FC Nöttingen in der Oberliga auf: Luca Wöhrle, in der vergangenen Saison noch für den SSV Reutlingen am Ball. Foto: JoBaur
Läuft in der nächsten Saison für den FC Nöttingen in der Oberliga auf: Luca Wöhrle, in der vergangenen Saison noch für den SSV Reutlingen am Ball.
Foto: JoBaur

REUTLINGEN. »Das wird komisch. Ein Spiel ohne Zuschauer habe ich noch nie erlebt«, sagt Maik Schütt, der Trainer der Reutlinger Oberliga-Fußballer. Nachdem das Sportgericht den SSV wegen der Vorkommnisse im Spiel gegen die Stuttgarter Kickers – bei der Begegnung am 3. November vergangenen Jahres im Kreuzeiche-Stadion hatten Stuttgarter Fans Pyrotechnik gezündet – mit einem Geisterspiel bestraft hat, bleiben am heutigen Samstag (14 Uhr, Liveticker auf www.gea.de) in der Partie gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen die Ränge leer.

Die Zuschauer-Plätze im Kreuzeiche-Stadion bleiben leer, das Punktekonto sollte jedoch gefüllt werden. »Das ist ein ganz wichtiges Spiel, in dem wir die Punkte hier behalten sollten«, trichtert Schütt seinen Schützlingen ein. Reutlingen hat in 19 Begegnungen 25 Punkte eingeheimst und liegt auf Position elf. Aufsteiger Rielasingen-Arlen hat in 20 Partien 24 Zähler auf sein Konto gebracht und nimmt Rang 15 ein. Während Rielasingen-Arlen am vergangenen Sonntag mit einem 3:1-Sieg gegen den Tabellendritten 1. Göppinger SV famos ins Jahr 2020 startete, wurde die Begegnung des SSV in Villingen abgesetzt. »Ich sehe das nicht als Nachteil, dass wir im Gegensatz zu Rielasingen in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel absolviert haben«, sagt Schütt. Am Montag haben die Reutlinger auf Kunstrasen trainiert, am Dienstag, Donnerstag und Freitag auf dem Rasenspielfeld. »Das war ganz wichtig für uns, ist doch das Spiel auf Rasen ganz anders«, erklärt der Coach. Weil das Rasenspielfeld allerdings kein Flutlicht hat, musste Schütt die Übungseinheiten auf 17 Uhr vorziehen. Das wiederum hatte zur Folge, dass einige Akteure berufsbedingt zu spät zum Training kamen. »Wir sind Amateure, das muss man dann eben so hinnehmen«, formuliert Schütt.

10 713 EURO GESPENDET

Nachdem das Sportgericht der Fußball-Oberliga den SSV Reutlingen mit einem Zuschauer-Ausschluss für das Heimspiel heute gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen bestrafte, initiierte die Fan-Szene E eine Spendenaktion. Bis gestern (23 Uhr) haben 536 Unterstützer 10 713,23 Euro gespendet. Hinter der Haupttribüne des Kreuzeiche-Stadions kann heute beim Public Viewing das Spiel im Livestream verfolgt werden. Zudem werden Geisterspiel-Tickets und eigene produzierte T-Shirts verkauft. Die Erlöse fließen an den SSV. (GEA)

Dem Reutlinger Kommandogeber stehen heute zwei Leistungsträger nicht zur Verfügung: Tom Schiffel und Tim Schwaiger. Bei Schiffel hat eine weitere Untersuchung ergeben, dass der Meniskus einen leichten Riss hat. Möglicherweise steht der Außenverteidiger in einer Woche im Heimspiel gegen Göppingen zur Verfügung. Der in der Winterpause vom Liga-Rivalen VfB Stuttgart II an die Kreuzeiche zurückgekehrte Schwaiger (Schütt: »Er ist mit seinen kreativen Elementen belebend für unser Spiel«) trainiert nach seiner Mittelfuß-Operation mit, ist aber erst in ein oder zwei Wochen einsatzfähig. Ein Fragezeichen steht hinter dem Mitwirken von Luca Wöhrle. »Luca muss im Kopf bereit sein«, sagt Schütt über den defensiven Mittelfeldspieler, den Achillessehnenprobleme plagen. Ob mit oder ohne Wöhrle: Der SSV will gegen Rielasingen-Arlen einen Dreier einfahren. (GEA)