REUTLINGEN. Am Dienstag war der Tiefpunkt erreicht: SSV-Coach Maik Schütt begrüßte im Training lediglich 13 Feldspieler plus zwei Torhüter. Die Verletztenmisere macht den Reutlinger Oberliga-Fußballern derzeit arg zu schaffen. »So wenig Trainings-Teilnehmer hatten wir noch nie, die Jungs haben aber bei Regen richtig gut trainiert«, stellt Schütt fest. »Die Zahl der Ausfälle ist heftig«, sagt der Sportliche Leiter Eberhard Spohn. Zur Beruhigung der SSV-Fans: Die Nullfünfer werden am heutigen Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Rielasingen-Arlen trotz der Personalprobleme eine schlagkräftige Mannschaft auf den kleinen Platz in der Talwiese schicken. »Ich habe volles Vertrauen in die Jungs«, betont Schütt.
»Ich stelle keine Forderungen, wir müssen aber für die Offensive etwas tun«
Er sei logischerweise im ständigen Austausch mit der sportlichen Führung, sagt der Coach. »Forderungen stelle ich keine, aber wir müssen für die Offensive etwas tun.« Spohn hat dies auch erkannt, will aber »keinen Schnellschuss« machen. Es laufen Gespräche mit potenziellen Zugängen, im Training tauchten auch schon Probespieler auf.
Sieben Akteure stehen heute nicht zur Verfügung: Kapitän Pierre Eiberger (starke Innenbandzerrung und gequetschter Knochen im Knie), Armin Zukic (Außenbandanriss am rechten Sprunggelenk), Onesi Kuengienda (Muskelverletzung), Elvir Gashi (Knieprobleme), Denis Lübke (muskuläre Probleme), Lukas Hartmann und Marcel Schmitt (beide Urlaub). Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Raphael Schneider (Adduktorenprobleme). Vor allem im Angriff ist die Not groß. Deshalb wird Marvin Methner, der gestern aus dem Urlaub zurückkehrte, im 17-Mann-Kader dabei sein. »Eigentlich darf das in der Oberliga nicht sein«, sagt Schütt. Nun sind einige Akteure aus der sogenannten zweiten Reihe gefragt. Mit größter Wahrscheinlichkeit in der Startformation stehen wird Andreas Maier. Der 27 Jahre alte Defensiv-Allrounder habe »gut gearbeitet«, so Schütt. Maier dürfte im defensiven Mittelfeld auflaufen. Ans Tor der ersten Elf klopft auch Nils Staiger (Schütt: »Er drängt sich auf«).
Der 1. FC Rielasingen-Arlen – Rielasingen ist eine 12 000-Einwohner-Gemeinde im Kreis Konstanz – hat als Meister der Verbandsliga Südbaden erstmals den Sprung in die Oberliga geschafft. Rielasingen spiele »einen guten Kombinations-Fußball«, hat Schütt Respekt vor dem Aufsteiger, der in bisher zwei Spielen drei Punkte holte. In den Reihen von Rielasingen stehen auch zwei Ex-SSVler: Thomas Kunz streifte sich in der Rückrunde der Saison 2017/18 das Reutlinger Trikot über und Ivo Colic war in der Jugend sowie in der Oberliga für den SSV am Ball, ehe es ihn im Sommer 2018 zum Verbandsligisten VfL Sindelfingen verschlug. (GEA)