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Welche Chancen die Tübinger Läufer bei der EM in Rom haben

Gleich fünf Läufer aus der Trainingsgruppe der LAV Stadtwerke Tübingen starten bei der EM in Rom. Der GEA checkt, was für die Starter möglich ist.

Lisa Merkel (vorne) hat den Sprung auf den EM-Zug geschafft.
Lisa Merkel (vorne) hat den Sprung auf den EM-Zug geschafft. Foto: Ralf Görlitz
Lisa Merkel (vorne) hat den Sprung auf den EM-Zug geschafft.
Foto: Ralf Görlitz

TÜBINGEN/ROM. Mit gleich vier Startern macht sich das Team der LAV Stadtwerke Tübingen auf den Weg zur Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom (7. bis 12. Juni). Dazu gesellt sich mit Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf), ein weiterer Athlet aus der LAV-Trainingsgruppe. Vor dem Großereignis stellt Trainerin Isabelle Baumann erfreut fest: »Es läuft für unser ganzes Team hervorragend. Die Leute aus ganz Deutschland werden immer mehr auf uns aufmerksam.« Aber wer genau sind die Asse und gibt es auch eine Chance auf eine Tübinger Medaille? Der GEA macht den EM-Check.

Frederik Ruppert
»Die Jungs müssen auch erst mal schneller laufen als ich«, gibt sich der 3.000-Meter-Hindernisläufer, der unbedingt zu den Olympischen Spielen in Paris möchte, selbstbewusst. Im Kampf um eine Medaille ist der 27-Jährige neben Hanna Klein die größte Tübinger Hoffnung. Der 1992-Olympiasieger Dieter Baumann zählt den seit diesem Jahr für Tübingen startenden Ruppert »aufgrund seiner Spurtstärke zum erweiterten Medaillenkreis«.

Ruppert selbst will genau wie Klein noch nichts von Edelmetall wissen, sondern »ein gutes Rennen machen« und seinem Olympia-Ziel näher kommen. Ruppert läuft am Samstag, 08. Juni, um 1.10 Uhr seinen Vorlauf. Das Finale findet am Montag, 10. Juni, um 22 Uhr statt. Was ist drin? Hat wie Hanna Klein eine Außenseiterchance auf eine Medaille.

Lisa Merkel
Die erst 21-Jährige machte in diesem Jahr große Leistungssprünge und sicherte sich bei ihrem ersten Bahnrennen über 10.000 Meter in 31:58,55 Minuten direkt die EM-Norm. »Ich hätte nie gedacht, dass die Saison so gut läuft«, sagt Merkel, die schon jetzt mächtig aufgeregt vor ihrem großen Auftritt am Dienstag, 11. Juni, ab 19.50 Uhr, ist. »Lisa ist ein Phänomen«, meint ihre Trainerin Isabelle Baumann. »Eine Stunde vor dem Rennen ist sie ein Nervenbündel, aber sobald sie an der Startlinie steht, ist sie ein anderer Mensch. Sie liefert immer ab.« Was ist drin? Für einen Spitzenplatz wird es nicht reichen. Erfahrung sammeln ist die Devise.

Eva Dieterich
Geht genau wie Merkel über 10.000 Meter ins Rennen, allerdings zeigte die Formkurve zuletzt ein wenig nach unten, nachdem sie die EM-Norm schon im ersten Rennen der Saison (31:56,58 Minuten) knackte und damit auf dem Papier etwas schneller als ihre Teamkollegin ist. »Die Form ist ein bisschen gekippt. Sie war zuletzt nicht ganz frisch«, meint Isabelle Baumann. Was ist drin? Genau wie Merkel ist Dieterich (25) von der europäischen Spitze recht weit entfernt. Es gilt, Erfahrung zu sammeln.

Maximilian Thorwirth
Der für Düsseldorf startende Thorwirth (29), der von den kürzeren Strecken kommt, ist laut Dieter Baumann mittlerweile auch über 5.000 Meter »in der erweiterten Weltspitze angekommen«. Das belegt seine diesjährige Bestleistung von (13:10,50 Minuten), mit der er auf Rang fünf der ewigen deutschen Bestenliste liegt. Das Mitglied der LAV-Trainingsgruppe startet genau über diese Distanz am Samstag, 08. Juni, um 22.28 Uhr. Isabelle Baumann brachte ihn dazu, es über fünf Kilometer zu versuchen, weil sie großes Potenzial sieht. War er anfangs skeptisch, findet der 29-Jährige mittlerweile auch Gefallen an längeren Strecken. Bei der EM will er einiges riskieren. Was ist drin? Ein Platz unter den besten zehn sollte möglich sein. (GEA)