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Nach WM-Silber: Bundestrainer Gaugisch aus Nehren lässt Zukunft offen

Markus Gaugisch aus Nehren führt die DHB-Frauen sensationell zu WM-Silber. Im Sommer läuft sein Vertrag aus. Was passiert dann? So eine Entscheidung soll nicht nur erfolgsabhängig sein, meint Gaugisch.

Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch aus Nehren will sich Zeit nehmen, bevor er sich entscheidet. Foto: Gambarini/dpa
Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch aus Nehren will sich Zeit nehmen, bevor er sich entscheidet.
Foto: Gambarini/dpa

ROTTERDAM. Trotz des größten Erfolgs der deutschen Handballerinnen seit 32 Jahren hat Bundestrainer Markus Gaugisch seine Zukunft über den Sommer hinaus offen gelassen. »Ich habe Bock auf Handball. Das ist das Wichtigste. Ich habe Lust, zu arbeiten mit einer Mannschaft. Wir werden uns zusammensetzen und schauen«, sagte Gaugisch in Richtung DHB-Sportvorstand Ingo Meckes. 

Seit 2022 ist Gaugisch Bundestrainer des DHB-Teams. Der 51-Jährige führte die deutsche Riege im vergangenen Jahr erstmals seit 2008 zu den Olympischen Spielen - und nun zu WM-Silber. »Für uns war wichtig, dass wir diese WM in aller Konzentration durchgehen. Irgendwann gibt es dann ein Ergebnis. Aber man kann sicher sagen, dass, was wir hier erreicht haben und auch die spielerische Entwicklung, sprechen für sich«, sagte Meckes.

DHB-Präsident will verlängern

Dass sich Gaugisch auch eine Trainerrolle im Männerhandball vorstellen könnte, ist kein Geheimnis. Nach dpa-Informationen soll es sogar bereits Anfragen aus der Bundesliga gegeben haben. »Es soll ja nicht immer nur von Erfolg oder Misserfolg abhängig sein. Wie zufrieden ist man mit dem eigenen Tun. Sowas muss man sich überlegen. Dafür ist jetzt aber Zeit«, hatte Gaugisch schon vor dem Finale über seine Zukunft gesagt. 

DHB-Präsident Andreas Michelmann würde gerne mit Markus Gaugisch verlängern. Nach Olympia und der vergangenen EM habe der Trainer seine Schlüsse gezogen und mutige Entscheidungen getroffen, lobte Michelmann. »Von daher hat er einen riesengroßen Anteil an dem Erfolg, das ist ganz klar.« Er sehe keinen Grund, die Zusammenarbeit nicht fortzuführen.

Der Erfolg macht die DHB-Frauen hungrig auf mehr. »Wenn man das einmal erlebt hat, dann will man es nicht mehr nicht erleben. Deutschland kann Handball«, stellte Rückraumspielerin Emily Vogel stolz fest und mutmaßte: »Ich glaube, das könnte eine geile Zukunft für uns werden.«

Der Status vom ewigen Viertelfinalverlierer ist passé. »Jetzt kommt vielleicht die Generation geiler Handball«, kündigte Gaugisch verheißungsvoll an. Ob mit oder ohne ihn: »Wir wollen an diesen Erfolg anknüpfen und die Geschichte weiterschreiben«, kündigte Sportvorstand Ingo Meckes an. Im ausgerufenen »Jahrzehnt des Handballs« will der DHB die Sichtbarkeit des Frauenhandballs massiv steigern. Leuchtturmprojekte wie diese Heim-WM sollen als Katalysator dienen. »Das sportliche Ergebnis ist ein Boost für die ganze Bewegung«, sagte Meckes.

In nahezu identischer Besetzung könnte das DHB-Team eine neue Ära im Frauenhandball prägen. Routiniers wie Xenia Smits (31) oder Emily Vogel (27) können noch viele Jahre spielen. Gleichzeitig schlummert in den WM-Debütantinnen um Aimée von Pereira riesiges Potenzial. »Diese Mannschaft ist Gold wert«, befand Smits. (dpa)