REUTLINGEN. Fußball-Landesligist SV Croatia Reutlingen zeigte beim 4:2 (3:0)-Sieg gegen den SV Wittendorf einen Auftritt Licht und Schatten. »Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit der Leistung, aber man sieht eben auch, dass wir noch Schwächen haben«, resümierte Trainer Ferudun Sentürk. Bereits nach fünf Minuten führten die Gastgeber – Emin Martinovic hatte getroffen. In der Folge dominierte die Sentürk-Elf nach Belieben.
Immer wieder löste sich die noch junge Mannschaft aus den Pressingmomenten der Gäste spielerisch und kam so zu guten Umschaltmomenten. Zudem agierte Außenverteidiger Ruben Nyanga, der ein herausragendes Spiel ablieferte, häufig als verkappter Flügelspieler, wodurch Wittendorf vor noch größere Probleme gestellt wurde. So auch beim 2:0, bei dem Nyanga sich vor dem gegnerischen Strafraum behauptete und Angreifer Vincenzo Giambrone in Szene setzte, der aus kurzer Distanz traf. Als ein Paradebeispiel für die Geschwindigkeit und Dominanz im Croatia-Spiel diente auch das 3:0. Keeper Nico Coconcelli spielte flach auf Mert Asma. Der zentrale Mittelfeldspieler drehte auf, ließ drei Leute stehen, überbrückte das Mittelfeld und setzte Edis Sentürk per Pass in die Tiefe in Szene, der vor Keeper Marco Geigle cool blieb.
Chancen im Überfluss
Doch mit dem Seitenwechsel legte auch das Spiel einen Schalter um. Croatia wurde fahrig und brachte den Gegner so zurück in die Partie. Ein langer Ball in die Tiefe, zwischen Emre Köse und Dario Kekic gespielt, sorgte für Verwirrung in der Croatia-Defensive, die Dominik Schillinger zu nutzen wusste – 3:1.
Auf der anderen Seite ließ Croatia gleich mehrere Großchancen ungenutzt und verpasste es, das Spiel endgültig zu entscheiden. Auch nach dem 4:1 durch Doppelpacker Edis Sentürk, dem ein kapitaler Torwartfehler vorausging, ließen die Dietwegkicker ihren Gegner im Spiel. Zumal Lucas Haug per direktem Freistoß das schönste Tor des Tages erzielte und auf 2:4 verkürzte. Am Ende blieben die drei Punkte aber verdient am Dietweg, was insbesondere an der grandiosen ersten Halbzeit lag. »Wir haben in der Kabine klar über die Dinge gesprochen, auf die wir uns konzentrieren wollten«, erklärte Sentürk und ergänzte: »Dann kommen die Jungs raus und machen genau das Gegenteil.« Bei Präsident Nikola Solic sorgte der Auftritt für Zufriedenheit, wenn auch nicht alles gelang. »Wir stehen sehr gut da, das ein gutes Zeichen. Aber wir hatten eben auch Schatten in unserem Spiel.« (GEA)