REUTLINGEN. Es hat nicht lange gedauert, bis sich Harun Güneys 13-Tore-Show beim 21:0-Sieg von Anadolu SV Reutlingen gegen SF Reutlingen II in der Fußball-B-Liga Steffel 3 rumgesprochen hat. »Mich haben gleich nach dem Spiel etliche Glückwünsche erreicht«, sagte Güney. Einen Tag danach kamen noch ein paar Presseanfragen dazu. Sogar die überregionale Süddeutsche Zeitung interessierte sich für den 25 Jahre alten Offensivspieler und interviewte ihn.
13 Tore sind Güney zum ersten Mal in seiner Fußballer-Karriere geglückt - weder in der Landesliga für den VfL Pfullingen oder die Young Boys Reutlingen und noch nicht einmal in der Jugend kam er annähernd auf diese Zahl, erzählt er. Es hätten sogar durchaus noch mehr Treffer werden können. »Ich habe ein paar Mal quergelegt«, sagte der Anadolu-Kapitän, der dazu noch vier Tore auflegte. »Schließlich sind wir elf Spieler in der Mannschaft.«
Güney lobte nach dem Spiel seine Teamkollegen - aber auch den Gegner: »Sie haben bis zum Ende gekämpft und sind nie unfair geworden.« Ali Karaca, Trainer des SF Reutlingen II sieht die derbe Niederlage nicht tragisch. »Aus solchen Spielen müssen wir lernen.« Seiner Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von knapp 20 Jahren besteht überwiegend aus Spielern, die einen Fluchthintergrund haben. Vor zwei Jahren starteten die Sportfreunde zusammen mit dem Kolpinghaus das Projekt »Fuß fassen durch Fußball«. Zwei Jahre spielten das Team in der Freizeit-Liga des Württembergischen Fußball-Verbands. Im Mai entschlossen, erstmals am regulären Spielbetrieb teilzunehmen. (GEA)
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