REUTLINGEN. Kaum zu glauben, aber wahr: Die Basketballer der TSG Volksbank Reutlingen durften am 9. Spieltag der 2. Regionalliga ihren neunten Sieg feiern und bleiben als ungeschlagener Spitzenreiter auf Kurs 1. Regionalliga. Am Wochenende erledigten die Ravens ihre Pflichtaufgabe gegen Tabellenschlusslicht PS Karlsruhe Lions souverän mit 103:69 (50:42) – ohne aber zu glänzen.
Mit Damir Dronjic (25 Punkte), Marques Charlton (22) und David Grubic (20) waren gleich drei Spieler extrem treffsicher. Cheftrainer Vasilios Tsuknidis war trotzdem nicht vollends zufrieden. »Leider haben wir es auch diesmal nicht geschafft, von Anfang an wach zu sein und in einen Rhythmus zu kommen. Wir brauchen derzeit zu lange, um in die Gänge zu kommen.« In Halbzeit zwei hätten es seine Jungs dann aber »besser gemacht und auch die Intensität in der Defensive hochgeschraubt«, was zu vielen Ballgewinnen und leichten Punkten führte.
Wie auch in den Wochen zuvor hatten die Reutlinger Probleme, ins Spiel zu finden. Die Gäste – mit nur einem Sieg angereist – spielten zu Beginn befreit auf und zeigten sich sehr treffsicher. Vor allem Emil Savic (26 Punkte) konnte anfangs von den Hausherren nicht kontrolliert werden. Beim 14:8 aus Karlsruher Sicht hatte er bereits neun Punkte erzielt. Zu diesem Zeitpunkt waren erst fünf Minuten gespielt. TSG-Coach Tsuknidis rief sein Team zur Auszeit und rüttelte seine Mannen wach. Mit Erfolg: Die Ravens legten direkt einen 13:0-Lauf hin, verwandelten dabei drei Dreier. So setzten sie sich zum Viertelende mit 25:18 ab.
12:5-Lauf vor der Pause
Im zweiten Viertel hatten die Ravens vor allem defensiv ihre Probleme und kamen bei den sehr treffsicheren Gästen häufig einen Schritt zu spät. Savic traf zwei Mal aus der Distanz zum 38:37. Dies waren zugleich die Dreipunktewürfe fünf und sechs für die Gäste. Zu viel für Tsuknidis, der seine Mannen in einer weiteren Auszeit erneut zum Rapport einbestellte. Bis zum Viertelende gelang den Reutlingern dann dank der starken Charlton, Grubic und Dronjic ein 12:5-Lauf, was den 50:42-Halbzeitstand bedeutete.
Die Ansprache des Trainers in der Pause war deutlich. Vor allem defensiv war Tsuknidis nicht mit der Leistung seines Teams zufrieden. Die Gäste – bislang schwächstes Offensivteam der Liga – lagen mit 42 Punkten weit über ihrem Schnitt. Fortan spielte die TSG aber deutlich besser, kam häufig zu Ballgewinnen und leichten Punkten durch Schnellangriffe. Dabei taten sich vor allem die sehr aktiven Julius Albanus und Alex Schmid hervor, die mit schnellen Händen immer wieder Ballverluste des Gegners erzwangen. Die müder werdenden Karlsruher kamen nur noch selten zum Abschluss, und auch ihre starke Trefferquote ging runter. Die Hausherren schnappten sich das dritte Viertel mit 26:16 und setzten sich vorentscheidend auf 76:58 ab.
Im Schlussabschnitt legten die Ravens direkt einen 8:2-Lauf hin. Spätestens da war mit dem 84:60 die Messe gelesen. Tsuknidis konnte nun viel rotieren und unter anderem den 17-Jährigen Niko Dejanovic bringen, der seine Sache sehr gut machte. Florian Köppl knackte die 100er-Marke. Getrübt wurde der Kantersieg allerdings durch die Verletzungen von Lucas Sipetic und Michael Hägele, die beide verletzt ausgewechselt werden mussten. Tsuknidis: »Ich hoffe, dass es bei beiden nicht zu schlimm ist und sie nicht lange ausfallen. Wir müssen sehen, was die Untersuchungen ergeben.« (GEA)