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Aktuell Kommunalpolitik

Zum Auftakt gleich Geschlossenheit im Gemeinderat in Ohmenhausen

Andrea Fähnle wird bei der konstituierenden Sitzung des Ohmenhäuser Ortschaftsrats einstimmig im Amt als Bezirksbürgermeisterin bestätigt. Auch sonst herrscht große Einigkeit, aber es gibt auch einen kleinen Wermutstropfen.

Der neue Ortschaftsrat von Ohmenhausen, erste Reihe von links: Sandra Schmid, Andrea Fähnle, Werner Koch,  Martin Graziotti. Zwe
Der neue Ortschaftsrat von Ohmenhausen, erste Reihe von links: Sandra Schmid, Andrea Fähnle, Werner Koch, Martin Graziotti. Zweite Reihe von links: Thomas Kuchelmeister, Achim Weiblen, Rebecca Roy, Helmer Malthaner, Markus Alle, Tobias Gaiser. Nicht dabei: Julia Sellner. Foto: Ulrike Glage
Der neue Ortschaftsrat von Ohmenhausen, erste Reihe von links: Sandra Schmid, Andrea Fähnle, Werner Koch, Martin Graziotti. Zweite Reihe von links: Thomas Kuchelmeister, Achim Weiblen, Rebecca Roy, Helmer Malthaner, Markus Alle, Tobias Gaiser. Nicht dabei: Julia Sellner.
Foto: Ulrike Glage

REUTLINGEN-OHMENHAUSEN. . Die neue Stimmenkönigin ist auch die neue Bezirksbürgermeisterin von Ohmenhausen – beziehungsweise die altbekannte: Andrea Fähnle wurde in der konstituierenden Sitzung des Bezirksgemeinderates einstimmig im Amt bestätigt. Geschmeidig, nämlich ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen, gingen auch alle anderen Wahlen über die Bühne. Viel Harmonie also, ein bisschen Wehmut bei der Verabschiedung der ausscheidenden Räte – und Bedauern darüber, dass zum ersten Mal in der Ortsgeschichte von Ohmenhausen die SPD im Gremium fehlt.

Wichtige Themen beackert

Zum Einstieg hieß es gleich Abschied nehmen von einem halben Dutzend Räten. Alle, so Andrea Fähnle, hätten sich unermüdlich in die Ehrenamtsarbeit eingebracht. Sie erinnerte an die wichtigen Themen, die beackert wurden – sei’s der Flächennutzungsplan, die Umgestaltung des Ortskerns, das Pflegeheim, der »vehemente« Einsatz für den Neubau von Turn- und Festhalle sowie des Jugendtreffs, an dem das neue Gremium dranbleiben müsse, die Planungen zur Regionalstadtbahn und vieles andere mehr.

Seit 30 Jahren dabei

Jeder der ausscheidenden Räte habe auf seine eigene Art dazu beigetragen, im Ort etwas zu bewegen oder auch abzuwenden, so Fähnle. Rekordhalter war Martin Ankele (CDU/Unabhängige), der – ein Raunen ging durchs Publikum – seit 1994 Mitglied im Bezirksgemeinderat war und jetzt nicht mehr kandidierte. Die Bezirksbürgermeisterin würdigte seine Verdienste und seinen Erfahrungsschatz – ebenso wie die des zweiten Aussteigers der CDU-Fraktion: Timo Maier, der seit 2014 im Gremium war. Sichtlich schwerfiel Andrea Fähnle der Abschied von ihrem zweiten Stellvertreter Manfred Salzbrunn (Grüne/Unabhängige), der nach 20 Jahren Ratsmitgliedschaft den Wiedereinzug ins Gremium nicht geschafft hat. »Er hat immer mit großem Herzen und Weitblick argumentiert«, sagte Fähnle, »danke für die gute, fruchtbare Zusammenarbeit.«

Sechs gehen, sechs kommen

Lobende Worte auch für Salzbrunns Fraktionskollegen und Nachrücker Dr. Peter Scharf sowie die SPD’ler Meike Stein und Frieder Heun, beide seit 2019 im Rat. Bei der Verabschiedung fehlten sie. Wie berichtet, mussten die Genossen bei der Kommunalwahl 2024 mangels Bewerbern passen.

Sechs gehen, sechs kommen: Sandra Schmid, Dr. Rebecca Roy, Markus Alle und Tobias Gaiser sind die Einsteigerinnen und Einsteiger bei CDU/Unabhängige, die zwei Sitze dazu gewonnen hat. Thomas Kuchelmeister und Julia Sellner, die bei der konstituierenden Sitzung nicht dabei war, sind die Neuen bei den Grünen und Unabhängigen.

Keine Gegenkandidaten

Schon bei der Wahl der Bezirksbürgermeisterin – Gegenkandidaten gab es keine – gingen alle Hände nach oben. Es gab viel Applaus für Andrea Fähnle, die 2019 als Einsteigerin gleich zur Ortsvorsteherin gewählt worden war. Einstimmig fiel auch das Votum für Werner Koch (CDU) als ersten und Helmer Malthaner als zweiten Stellvertreter aus.

Sozialdemokratisch geprägt

Werner Koch drückte sein Bedauern aus, dass die SPD nicht mehr im Gremium vertreten ist. Ein Verlust in ortsgeschichtlicher Hinsicht, so Koch, denn Ohmenhausen sei bis Mitte der Siebzigerjahre ein sozialdemokratisch geprägter Ort gewesen, habe mit Christian Fauser 1928 sogar einen Landtagsabgeordneten gestellt. Ein Verlust aber auch, weil jetzt der direkte Kontakt zur Reutlinger Stadtratsfraktion fehle. »Sei es der SPD vergönnt, dass sie das nächste Mal wieder eine Kandidatenliste zusammenstellen kann.«

Die wiedergewählte Bezirksbürgermeisterin Andrea Fähnle und ihre Stellvertreter Werner Koch (rechts) und Helmer Malthaner.
Die wiedergewählte Bezirksbürgermeisterin Andrea Fähnle und ihre Stellvertreter Werner Koch (rechts) und Helmer Malthaner. Foto: PR
Die wiedergewählte Bezirksbürgermeisterin Andrea Fähnle und ihre Stellvertreter Werner Koch (rechts) und Helmer Malthaner.
Foto: PR