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Yperkasernen-Areal: IG »Gemeinschaftliches Wohnen Ringelbach« übt Kritik

Drei Hektar Entwicklungsfläche mitten in der Stadt: 260 Wohneinheiten und Einzelhandel sollen  auf dem Areal von Ypern-Kaserne
Drei Hektar Entwicklungsfläche mitten in der Stadt: 260 Wohneinheiten und Einzelhandel sollen auf dem Areal von Ypern-Kaserne und Aldi-Markt entstehen. FOTO: STADT
Drei Hektar Entwicklungsfläche mitten in der Stadt: 260 Wohneinheiten und Einzelhandel sollen auf dem Areal von Ypern-Kaserne und Aldi-Markt entstehen. FOTO: STADT

REUTLINGEN. Die Bebauung des Ypernkasernen-Areals an der Reutlinger Ringelbachstraße stößt auf großes Interesse – lange bevor es um konkretere Planungen für das rund drei Hektar große Areal geht. Derzeit läuft die Diskussion um den Auslobungstext für einen städtebaulichen Wettbewerb (der GEA berichtete) zum Gebiet. Die grüne Ratsfraktion hat in einem Antrag diverse Forderungen und Anregungen dazu formuliert. Gesprächsbedarf besteht: Der Punkt war daher unlängst von der Tagesordnung des Gemeinderats genommen worden.

Die Interessengemeinschaft (IG) »Gemeinschaftliches Wohnen Ringelbach« begrüßt nun in einer von Barbara Preussler und Thomas Bangemann unterzeichneten Pressemitteilung, dass der bisherige Entwurf für den Ideenwettbewerb zur Bauplanung Hans-Reyhing-Straße/Ringelbachstraße durch das Amt für Stadtentwicklung überarbeitet wird. Dies habe Baubürgermeisterin Ulrike Hotz der IG nach einer nicht öffentlichen Sitzung des Bauausschusses mitgeteilt.

Stadt hat »ohne Not« verkauft

Die IG hofft, so heißt es weiter, dass damit die Chancen genutzt werden, die Interessen der Anwohner und zukünftigen Bewohner des Baugebiets besser zu berücksichtigen. Im Laufe der Jahre seien die sozialen Kriterien für die Planung des ehemaligen Kasernengebiets bei jeder Entscheidung des Gemeinderats weiter reduziert, moniert die IG. 2015 sei das Gelände dann »ohne große Not« mit Zustimmung des Gemeinderats günstig an die Reutlinger Wohnungsgesellschaft GWG verkauft worden. Im Beschluss 2018 war nur noch von einem gemeinsamen Bauvorhaben der beiden Grundstückseigentümer GWG und Aldi die Rede.

Die IG sei mit ihren Vorstellungen zu einem Modellprojekt für Gemeinschaftliches Wohnen bei Ratsfraktionen und Stadtverwaltung auf »großes Interesse und viel Sympathie« gestoßen: Ihr Konzept für eine nachhaltige und soziale Entwicklung des Baugebiets sei als informelle, unverbindliche Anlage dem Auslobungstext beigefügt.

Der Entwurf des Auslobungstextes sei jedoch widersprüchlich und soziale und ökologisch nachhaltige Kriterien »nur sehr vage und beliebig« formuliert.

Die jetzt noch mal gesteigerte Verkaufsfläche des Aldi-Marktes und seine dominante Platzierung widerspräche dem Bedürfnis der Bewohner nach weniger Lärmemission und weniger Individualverkehr.

»Durch die bisherigen Planungsvorstellungen bleibt das Potenzial des Baugebiets für die Entwicklung einer aktiven Nachbarschaft ungenutzt. Die bisherige bürgerschaftliche Beteiligung, die wieder mal nur auf Sparflamme ermöglicht worden ist, wird ad absurdum geführt«, kritisiert die IG.

Man hofft jedoch, dass die »Mängel des Auslobungstexts« behoben werden. Vielleicht könne es dann gelingen, die Kriterien für eine Teilnahme am Wettbewerb der Landesregierung für genossenschaftliche Quartiere zu erfüllen und entsprechende Fördergelder zu nutzen. (eg/igl)

 

riba@axilo.de