REUTLINGEN. Die letzte und zehnte Station führte Barbara Bosch sozusagen nachhause – an einen Stand der Stadt Reutlingen. Er stand zwei Tage lang im ICC-Kongresszentrum, wo ein Rahmenprogramm der Messe läuft. In diesem Fall war das ein zweitägiger Fachkongress mit 30 Referenten. Ihr Thema: »Digitale Wege in der Produktion.« Das Tagesticket für Besucher kostet 450 Euro.
Am Reutlinger Stand stehen Mitarbeiter des Amts für Wirtschaft und deren Chef Peter Wilke. Ihr Thema ist das Betz-Areal und nichts anderes. Es geht um die sorgsame Vermarktung einer Gewerbefläche, die laut Wilke ihres gleichen sucht. Am Dienstag um 15 Uhr hatte der Amtsleiter auf dem Podium des Kongresses 25 Minuten Zeit, um das Publikum zu informieren. Dass seine Ausführungen auf fruchtbaren Boden stießen, war unter anderem daran zu sehen, dass ihn hinterher die Wirtschaftsredaktion des Deutschlandfunks zum Interview bat.
Es war der erste öffentliche Auftritt der Stadt in Sachen Betz-Areal – ein halbes Jahr, nachdem die Stadt das Gelände gekauft hat. Der Eindruck trügt, dass in dieser Zeit nichts gelaufen ist. Es gebe bereits Interessenten, sagt Wilke. Was es vor allem gibt, sind Überlegungen, was mit dieser Fläche passieren soll. Und das hat mit der üblichen Strategie der Gewerbeansiedlung wenig zu tun. »Man hätte es auch verklopfen können«, sagt Barbara Bosch am Stand der Stadt. Dagegen hatte sie sich immer gewehrt, nachdem sie vom Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hat. Gegen eine schnelle Vermarktung des Geldes willen.
Und so geht die Stadt behutsam vor. Sie hat das PR-Unternehmen »Storymaker« in Tübingen beauftragt, eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln.