REUTLINGEN. Ab sofort sind sie von der Stadt Reutlingen und ihren Marketingstrategen gesucht: Überzeugte »Reutlingen-Fans«, die mit gleichermaßen fantasievollen wie realisierbaren Event- und Projektideen das öffentliche Leben der Achalmstadt bereichern und die Echazmetropole beim Markenfindungsprozess unterstützen. Beteiligen sollen sie sich, wie jetzt bei einer Pressekonferenz zu hören, an einem Wettbewerb, der auf heimatverbundene, kreative Köpfe setzt. Und der mit einer Siegerprämie in Höhe von 5 000 Euro lockt.
Seitens der Kommune als »Fan-Aktion« deklariert, soll die Image fördernde Ausschreibung »schlummerndes Potenzial« zum Besten Reutlingens wach kitzeln. Denn dass es davon reichlich gibt – die Ausrichter, allen voran Oberbürgermeisterin Barbara Bosch, ahnen es wohl. Entsprechend »zuversichtlich«, so die städtische Pressesprecherin Sabine Külschbach, sei man und »gespannt wie ein Flitzebogen«. Zumal erste Reaktionen aus den Reihen der Einwohnerschaft spontanes Interesse am Wettbewerb nahelegen.
Wann geht’s endlich los?
Kaum sei die Kunde vom Ideen-Contest aus dem Rathaus nach draußen gedrungen, hätten potenzielle Teilnehmer auch schon ungeduldig mit den Füßen gescharrt. Wann es denn endlich losgehe, wollten sie wissen. Was für Külschbach ein deutliches Zeichen dafür ist, dass der eine oder die andere bereits Projekt- und Event-Vorschläge in der Schublade, zumindest aber im Oberstübchen liegen hat.
Diese müssen allerdings passgenau sein, müssen zwingend mit sogenannten »Markenbausteinen« korrespondieren, die unlängst per Online-Befragung zutage gefördert wurden. Knapp 10 000 Mitwirkende hatten, wie berichtet, im Rahmen besagter Erhebung ihre Eindrücke von Reutlingen zum Ausdruck gebracht. Mehrheitlich sind sie der Meinung, dass die Stadt vor allem mit »entspanntem Einkaufen«, mit ihrer wirtschaftlichen Stärke und ihrer Einbettung in eine attraktive Landschaft punkten kann. Drei Kriterien, die jetzt Grundlage für den Fan-Wettbewerb sind.
Der nämlich setzt nicht auf Luftschlösslesbauer mit Hang zur Utopie, sondern auf erwachsene (!) Einzelpersonen, Vereine, Firmen oder andere Gruppen, die ebenso originelle wie realisierbare Konzepte mit klarem Bezug auf eines der drei genannten Reutlinger Qualitätsmerkmale einreichen. Wobei realisierbar heißt, dass Bewerber in der Lage sein müssen, ihre Ideen – diese sollten tunlichst eine große Öffentlichkeit oder Zielgruppe ansprechen – aus eigener Kraft und unter Zuhilfenahme des zweckgebundenen Preisgeldes in die Tat umzusetzen.
»Etwas in Reutlingen noch nie Dagewesenes«, so die anspruchsvolle Aufgabenstellung, sollen Wettbewerbsteilnehmer liefern – egal ob aus dem Bereich des Sports, der Kunst, der Musik oder einem Mix aus diesen und weiteren Zutaten.
Bis 31. Dezember haben »Käpseles« – wie Ideengeber jetzt auf Werbeplakaten genannt werden – Zeit, ihre Unterlagen auf digitalem Wege unter der Adresse www.reutlingen.de/fanprojekte hochzuladen. Erwartet werden von ihnen eine präzise Projektbeschreibung nebst Angaben zur persönlichen Motivation, inhaltlichen Konzeption und konkreten Umsetzung sowie ein vorläufiger Kostenplan (wofür wird das Preisgeld eingesetzt?).
Gesichtet und von einer unabhängigen Jury auf ihre Machbarkeit hin überprüft werden die Beiträge bereits im Januar kommenden Jahres. Anschließend sind alle Reutlinger Bürger am Zug: Per Online-Abstimmung dürfen sie für ihren Favoriten voten und den Sieger des Contests bestimmen, der dann voraussichtlich im März offiziell gekürt und bekannt gegeben wird. (GEA)