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Wegen Amphibien: Tempolimits und Sperrungen in Reutlingen

BUND bittet um Rücksichtnahme für die Tiere und ihre menschlichen Helfer. Manche Straßen zeitweise gesperrt

Nachwuchs
Foto: Daniel Zupanc
Foto: Daniel Zupanc

REUTLINGEN/GÖNNINGEN. Mit dem Frühling machen sich wieder Frösche, Kröten und Molche auf ihre Wanderung zu angestammten Laichgewässern. In verschiedenen Teilbereichen im Stadtgebiet Reutlingen einschließlich der Stadtbezirke gibt es Tempolimits oder Sperrungen wegen der Amphibien. Betroffen sind: Landesstraße L 383, Gemeindeverbindungsstraße L 383 und Ohmenhausen, Umweltbildungszentrum Listhof, Hohbuchstraße, Markwasen, Vochezenholzstraße, Gönningen, Bronnweiler und Sondelfingen.

Engagierte im Kreisverband Reutlingen des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) helfen diese den Lurchen im Markwasen rund um das Naturtheater von Hand über die Straßen, damit sie nicht überfahren werden, und setzen die Tiere an ungefährdeter Stelle wieder aus.

An der Straße zum Gaisbühl gibt es eine Schranke, die in der Laichzeit während der Dunkelheit geschlossen wird. Dort ist eine große Zahl der kleinen Tiere unterwegs. Das Hofgut ist auch über die Oberlinstraße erreichbar. Auf den Straßen unterhalb des Roßbergs in Gönningen führen Ehrenamtliche des »Gönninger Krötenteams« ebenfalls Schutzmaßnahmen durch. Dazu gehören das Aufstellen und Absammeln des Fangzauns sowie abendliche und nächtliche Einsätze auf der Roßbergstraße bis zum Schützenhaus, dem Krokus- und dem Enzianweg. Der Krokusweg außerhalb der Wohnbebauung sowie der Schönblickweg werden für die Dauer der Laichwanderung von 18 bis 9 Uhr für die Durchfahrt gesperrt sein. Die direkte Zufahrt zum Schützenhaus ist jederzeit möglich, die Parkmöglichkeiten dort werden vorübergehend eingeschränkt. Der BUND bittet Autofahrer um besondere Rücksicht, weil auch die Krötensammler im Dunkeln unterwegs sind.

Tempo 30 ist schon zu schnell

Die Schilder mit »Amphibienwanderung« sollten ab Einbruch der Dunkelheit beachtet werden. Selbst wenn Kröte und Co. in guter Absicht »zwischen die Räder« genommen werden, sollte das bestenfalls mit Schrittgeschwindigkeit geschehen. Schon bei Tempo 30 sterben die Tierchen durch Unterdruck.

Aufmerksam sollte auch auf der Verbindungsstraße vom Abzweig an der L 383 nach Ohmenhausen gefahren werden. Zwischen dem Holzlagerplatz und dem Scheuerlesbach wandern die Amphibien aus dem Wald über die Straße ins Naturschutzgebiet Listhof.

Wer sich engagieren und den Lurchen im Markwasen helfen möchte, sollte bis etwa Ende April regelmäßig am gleichen Wochentag abends Zeit haben. Kontakt: Naturschutzzentrum Weingärtnerstraße 14. (eg)

07121320993

bund.reutlingen@bund.net