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Aktuell Abwasser

Was der Altenburger Bezirksgemeinderat im Untergrund gemacht hat

Wann hat man schon mal die Gelegenheit, in ein Regenüberlaufbecken zu steigen? Ganz einfach: Wenn man Teil eines technisch interessierten Gremiums ist. Die SER gewährt dem Bezirksgemeinderat Einblicke in die Altenburger Unterwelt.

Der Bezirksgemeinderat Altenburg hat das Regenüberlaufbecken besichtigt. Zum Gruppenfoto haben sich die Rats-Mitglieder vor dem
Der Bezirksgemeinderat Altenburg hat das Regenüberlaufbecken besichtigt. Zum Gruppenfoto haben sich die Rats-Mitglieder vor dem Betriebsgebäude aufgestellt, bevor es im Anschluss mehrere Meter in die Tiefe ging. Foto: Anja Weiß
Der Bezirksgemeinderat Altenburg hat das Regenüberlaufbecken besichtigt. Zum Gruppenfoto haben sich die Rats-Mitglieder vor dem Betriebsgebäude aufgestellt, bevor es im Anschluss mehrere Meter in die Tiefe ging.
Foto: Anja Weiß

REUTLINGEN-ALTENBURG. Es ist ein kleines, unscheinbares Gebäude, das seit diesem Sommer in der Altenburger Ortsmitte in Betrieb ist. Über 15 Monate, vom Frühjahr 2023 an, ist das Regenüberlaufbecken (RÜB) der Stadtentwässerung Reutlingen (SER) komplett erneuert worden. Rund zwei Millionen Euro hat die SER investiert, Herzstück ist das Betriebsgebäude, in dem die Steuer- und Regeltechnik untergebracht sind.

Spannender ist natürlich aber das eigentliche Becken selbst, das sechs Meter unter der Oberfläche untergebracht ist - der Zugang erfolgt über eine Drucktüre, die sich vor Kurzem für den Bezirksgemeinderat zu einer Führung geöffnet hat. Über eine steile Wendeltreppe ging es in die Tiefe, nicht nur die Ratsmitglieder mitsamt Bezirksbürgermeister Frank Hofacker nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die sonst verschlossene Tür zu werfen. Auch Baubürgermeisterin Angela Weiskopf war mit von der Partie.

Hochmoderne Becken

SER-Betriebsleiter Frank Bader freute sich über die große Resonanz und das Interesse. Die Arbeit der SER verläuft ja großteils unterirdisch, und, wenn alles reibungslos verläuft, im Allgemeinen unbemerkt. Planer Ulrich Haas vom Stuttgarter Ingenieurbüro Infra-Consult erläuterte, was alles gemacht worden ist. Unter anderem wurden Steuertechnik und Trennbauwerk erneuert. Die hochmodernen Kanalsteuerungsbecken kommunizieren sogar mit anderen Anlagen, die im Umkreis in Betrieb sind.

Die Bezirksgemeinderäte im sanierten Regenüberlaufbecken.
Die Bezirksgemeinderäte im sanierten Regenüberlaufbecken. Foto: Anja Weiß
Die Bezirksgemeinderäte im sanierten Regenüberlaufbecken.
Foto: Anja Weiß

Fast trockenen Fußes konnten die Ratsmitglieder das Becken betreten und dabei auch einen Blick in den Zulauf werfen. Dort ist ein großer Rechen eingebaut, der Dreck und Unrat aus dem Wasser holt. »Wir haben die Fläche genutzt, die vorhanden ist«, erklärte Haas, dem verdankt man nun einen extra großen Rechen. Die Speicherflächen können 220 Kubikmeter Wasser aufnehmen: Bei Regenereignissen wird das Wasser, das dort einläuft, nach Schmutzwasser und sauberem Regenwasser getrennt. Ist es trocken, wird das Abwasser in die Kläranlage geleitet.

Aber auch oberirdisch profitiert die Gemeinde von der erneuerten Anlage und dem Gebäude. An der Außenwand ist ein Stromkasten angebracht, der bereits beim Dorffest in diesem Jahr gute Dienste erwiesen hat. Die Lage ist nämlich etwas Besonderes, wie Hofacker betonte, inmitten der städtischen Meile, auf der sich Feuerwehr, Rathaus, Schule und Kinderhaus befinden, »integriert sich nun noch das RÜB«. Mit dem Anlegen der Außenanlagen ist man ebenfalls schon weit gekommen - Spiel- und Parkplatz sind schon fast fertig, die Kinder vom benachbarten Kinderhaus werden die städtischen Mitarbeiter zudem noch bei der Gestaltung unterstützen. (GEA)

Planer Ulrich Haas erklärt Bezirksbürgermeister Frank Hofacker und Baubürgermeisterin Angela Weiskopf den Zulauf ins Becken. Wen
Planer Ulrich Haas erklärt Bezirksbürgermeister Frank Hofacker und Baubürgermeisterin Angela Weiskopf den Zulauf ins Becken. Wenn man in die Hocke geht und durch die Röhre nach oben schaut, kann man bis zum Rechen sehen. Foto: Anja Weiß
Planer Ulrich Haas erklärt Bezirksbürgermeister Frank Hofacker und Baubürgermeisterin Angela Weiskopf den Zulauf ins Becken. Wenn man in die Hocke geht und durch die Röhre nach oben schaut, kann man bis zum Rechen sehen.
Foto: Anja Weiß