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Vor 50 Jahren fuhr die letzte Reutlinger Straßenbahn

Wie verlief die letzte Fahrt der ab 1899 verkehrenden Reutlinger Straßenbahn? Warum wurde sie 1974 eingestellt? Wird es bald einen Nachfolger geben? Und was bleibt - außer Bedauern? Wir haben nachgefragt und uns umgesehen.

Ein T2-Zug an der Reutlinger Marienkirche. Dort befand sich eine Ausweichstelle, die mit 36 Metern die kürzeste im Netz war. Foto: Sigurd Hilkenbach
Ein T2-Zug an der Reutlinger Marienkirche. Dort befand sich eine Ausweichstelle, die mit 36 Metern die kürzeste im Netz war.
Foto: Sigurd Hilkenbach

REUTLINGEN. Am Ende flattern Taschentücher. Bilder aus dem Reutlinger Stadtarchiv zeigen, wie am Abend des 19. Oktober 1974 - einem Samstag - vor der Gaststätte »Südbahnhof« Menschen die Sacktücher gezückt haben und sie zum Abschied von »ihrer« Straßenbahn mal wehmütig, mal jubelnd dem Triebwagen hinterherschwenken. Ein 18 Meter langer GT 4 ist das, Baujahr 1964, mit weit abstehenden Rückspiegeln. Der Reutlinger Oberbürgermeister Thomas Keck, Jahrgang 1963, erinnert sich noch gut an jenen »Tag der letzten Fahrt«: »Da war ich natürlich dabei. Die Wagen waren vorn und hinten mit Fähnchen und Tannenreisig geschmückt.« Er war damals elf und hat seine Tante in Pfullingen besucht. »Das hat mich bewegt.«

In den Waggons drin geht es feucht-fröhlich zu. Ob im Smoking mit Fliege, im Mantel mit Pelzkragen, im Parka oder Ostfriesennerz: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren quetschen sich begeistert ein letztes Mal in die Waggons. Die meisten haben ob des Gedränges rote Backen, manche dank ihrer Treue zu den auf Bannern an den Wagen beworbenen Spirituosen auch rote Nasen, einige halten Bierflaschen und Zigaretten in der Hand. Das Hochzeitspaar Heiderose und Rolf Werz nutzt den Anlass für die Entführung der Braut - ganz in Weiß samt Tüllschleier.

Dabei ist dies für Bahnfreunde ein schwarzer Tag: Der Schaffner schaut entsprechend ernst in die Linse des Fotografen. Im Buch mit DVD »So war die Reutlinger Straßenbahn« (Oertel + Spörer) von 2014, das im Service-Center des GEA am Burgplatz erhältlich ist, betonen Andreas und Hans-Christian Ernst, wie sehr die Angestellten an ihrem Betrieb hingen: Auf einer Tafel im Eninger Depot zählten sie vom 5. Oktober an herunter, noch 14 Tage, noch 13 Tage, noch 12 ... bis zum 19. - da war »Sennsse!« Der Osnabrücker Straßenbahnexperte Alfred Spühr, der als junger Mann immer wieder wegen der schönen Strecken durch die Streuobstwiesen nach Reutlingen kam, hat das auf einem Foto festgehalten.

Die allerletzte Fahrt der Linie 1 startet um 23.20 Uhr vom Karlsplatz ins Depot in Eningen. Der GEA berichtet am Montag drauf von einem »wahren Triumphzug«, einem »Volksfest«: »Laut singend, pfeifend, fotografierend und diskutierend standen Abschiednehmende am Straßenrand.« Menschenmassen vor den Gaststätten entlang der Strecke hätten entsprechend einem bekannten Adventslied »Oh Straßenbahn, oh Straßenbahn« angestimmt.

Den Abschied von der »Elektrischen«, die 1912 die vorherige Dampfstraßenbahn ersetzt hatte, und in ihrer besten Zeit ein Streckennetz inklusive zwei Firmenzubringern von 22,4 Kilometern umfasste, haben Menschen aus der ganzen Region heute vor 50 Jahren so generationen- wie klassenübergreifend zelebriert.

Wie geht es weiter?

Viele, die wie er mit der Straßenbahn aufgewachsen sind, »haben das bis heute in ihrer DNA«, meint OB Keck. Bei alle Gebimmel und Quietschen in den Kurven sei sie von der Bevölkerung »wahnsinnig gut angenommen worden«. Ihr Aus stelle für Reutlingen eine der verheerendsten kommunalpolitischen Entscheidungen nach dem Zweiten Weltkrieg dar. »Verkehrspolitisch, was die Spätfolgen anbelangt, war es sicher die verheerendste.« Aus heutiger Sicht beruhe sie auf Denkfehlern.

Der Schaffner mit Uniform, Mütze und Abzeichen sowie Fahrgäste beim Finale am 19. Oktober vor 50 Jahren.
Der Schaffner mit Uniform, Mütze und Abzeichen sowie Fahrgäste beim Finale am 19. Oktober vor 50 Jahren. Foto: Stadtarchiv Reutlingen
Der Schaffner mit Uniform, Mütze und Abzeichen sowie Fahrgäste beim Finale am 19. Oktober vor 50 Jahren.
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

Damals jedoch war das modern, man setzte auf die autogerechte Stadt. Es war eine allgemeine Erscheinung: Man hat die Straßenbahn diskreditiert, ganz klar." Zudem war der Stadtbus im Betrieb billiger. Die Straßen waren da und wurden weiter ausgebaut. "Das Denken in die ferne Zukunft hat gefehlt", ist Keck überzeugt. "Deshalb müssen wir heute Milliarden aufwenden. Nicht, um zurückzugehen, sondern um das eigentlich epochale Verkehrsmittel, die Schiene wiederzubeleben." Die Zeit sei reif, "diesen Fehler endlich umzuswitchen". In einer Hybridbahn, die sowohl auf Straßenbahn- als auch auf Zuggleisen fahren kann, sieht er die Zukunft. Ob und wie das gelingt, werde das erste Halbjahr 2025 zeigen, denn dann sollte die Machbarkeitsstudie für die Regionalstadtbahn vorliegen.

Vom Büschelesbähnle zur Elektrischen

Seit 1. November 1899 dampfte zunächst die Lokalbahn Reutlingen-Eningen auf fünf Kilometern vom Südbahnhof durch die Alb- und Gartenstraße über den Listplatz zum damaligen Reutlinger Staatsbahnhof. Da Eningen nicht wie erhofft von der Königlichen Generaldirektion der württembergischen Staatsbahnen ans Netz angeschlossen wurde, hat die Gemeinde selbst - ermutigt vom Baumschulen-Gründer und späteren Ehrenbürger Wilhelm Rall und unterstützt vom Innsbrucker Ingenieur Ritter Hermann von Schwind - diese Schmalspurbahn als Nebenbahn gebaut und betrieben.

Stadtwerke-Sprecher Klaus Leibfritz erinnert sich noch gut an die Straßenbahn, die die ganze Familie in seiner Kindheit von Orsc
Stadtwerke-Sprecher Klaus Leibfritz erinnert sich noch gut an die Straßenbahn, die die ganze Familie in seiner Kindheit von Orschel-Hagel bequem - und für Kinder besonders faszinierend - in die Stadt beförderte. Foto: Claudia Reicherter
Stadtwerke-Sprecher Klaus Leibfritz erinnert sich noch gut an die Straßenbahn, die die ganze Familie in seiner Kindheit von Orschel-Hagel bequem - und für Kinder besonders faszinierend - in die Stadt beförderte.
Foto: Claudia Reicherter

Weil die Kessel der drei Dampflokomotiven mit Reisig, den »Eninger Büschele«, angefeuert wurden, hieß die mit einem Fuhrpark von zehn Anhängern ausgestattete Linie, die im Stundentakt verkehrte und unter der Woche abends den Betrieb schon um 19.30 Uhr einstellte, im Volksmund »Büschelesbähnle«. Das fuhr schon 1901 schmerzhafte Verluste ein - mehr als 20.833,53 Mark. Außerdem haben sich wohlhabende Bürger aus der Oststadt »übel beschwert über den Rauch«, berichtet Keck. Ab 1903 war die Lokalbahn im Alleineigentum der Gemeinde Eningen.

Aufstieg in fünf Schritten

Bald ging es bergauf: Ab 1909 wurde mit der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG) über ein Nachfolgeprojekt verhandelt. Am 24. Juli 1912 ging die elektrifizierte Straßenbahn in Betrieb, mit Fahnen und Bevölkerungsauflauf. Die Route verlief nun auf Betreiben der Innenstadthändler durch die enge Wilhelmstraße. Nach dem Ausbau bis nach Betzingen wuchs die Strecke auf 7,2 Kilometer an. »Das war schon epochal«, meint Keck. 900.000 Fahrgäste im ersten Betriebsjahr - »unglaublich!«

Beim Rückblick auf die Geschichte der Reutlinger Straßenbahn fallen OB Thomas Keck Lausbubenstreiche und Berichte vom Festakt 19
Beim Rückblick auf die Geschichte der Reutlinger Straßenbahn fallen OB Thomas Keck Lausbubenstreiche und Berichte vom Festakt 1928 ein, als beteiligte Kinder »Straßenbahntaschentüchla« erhielten. Foto: Frank Pieth
Beim Rückblick auf die Geschichte der Reutlinger Straßenbahn fallen OB Thomas Keck Lausbubenstreiche und Berichte vom Festakt 1928 ein, als beteiligte Kinder »Straßenbahntaschentüchla« erhielten.
Foto: Frank Pieth

1916 folgte - mitten im Ersten Weltkrieg und trotz zäher Verhandlungen mit den laut dem Reutlinger Museumskustos und Stadthistoriker Professor Dr. Karl Keim »sterchen« Vertretern der benachbarten Echazkommune - Linie 2: Vom Karlsplatz zum Gasthaus »Traube« in Pfullingen. 1928 wurde weiter ausgebaut. Linie 3, Reutlingen-Altenburg, kam hinzu. Mit einem zweiten kleinen Betriebshof in Oferdingen - und einigen Höhenmetern zu überwinden. Diese Strecke betrieb die Stadt Reutlingen. Zur Eröffnung gab es einen Festakt in der Reutlinger Bundeshalle. Und in Rommelsbach wurde gefeiert. Kein Wunder: 20 Jahre zuvor hatte in dem bäuerlich geprägten Dorf noch nicht mal eine Postkutsche gehalten, schreibt Andreas Ernst. Bereits da spielten Schnäuztücher eine Rolle: »Alle beteiligten Kinder erhielten je eine Brezel und ein Taschentüchle«, berichtet Thomas Keck amüsiert nach einem Blick in die Annalen.

Im Juli 2012 steht ein Beiwagen der Reutlinger Straßenbahn auf Initiative von OWIgut (Interessengemeinschaft Obere Wilhelmstraße
Im Juli 2012 steht ein Beiwagen der Reutlinger Straßenbahn auf Initiative von OWIgut (Interessengemeinschaft Obere Wilhelmstraße), Stadtmarketing Reutlingen und RTaktiv zu Gastrozwecken vor der Marienkirche. Bewirtet wird der Wagen vom Café Sommer. Foto: Stadtarchiv Reutlingen
Im Juli 2012 steht ein Beiwagen der Reutlinger Straßenbahn auf Initiative von OWIgut (Interessengemeinschaft Obere Wilhelmstraße), Stadtmarketing Reutlingen und RTaktiv zu Gastrozwecken vor der Marienkirche. Bewirtet wird der Wagen vom Café Sommer.
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

Bald stellte sich jedoch heraus, dass diese Nordlinie nicht rentabel war. Um das Defizit zu kompensieren, kaufte die Stadt Reutlingen der WEG 1944 deren Strecke ab - obwohl auch die rote Zahlen schrieb. Doch auf die Kriegsjahre mit ihren Zerstörungen und vielfältigen Einschränkungen folgte das Wirtschaftswunder. Die Reutlinger Straßenbahn beförderte 1945 fünf Millionen Menschen, im Jahr darauf gar neun Millionen.

Der Reutlinger Stadtwerke-Sprecher Klaus Leibfritz, der aus Orschel-Hagen stammt, erinnert sich, wie seine Mutter erzählte, dass sie einst mit der Bahn vom Neckartal auf die Alb zum Skifahren gelangte. Bis 1969 schlossen sich das Echaztal hoch bis zum Lichtensteiner Traifelberg Zahnrad-Schienenbusse ans Straßenbahnnetz an. 1964 folgte die letzte Erweiterung der Tram, mit der zweiten Nordlinie, der 4 nach Orschel-Hagen. Das Streckennetz für den Personenverkehr umfasste 19,5 Kilometer, davon zwei Drittel auf eigenem Gleiskörper.

Erst abgedampft, dann ausgebimmelt

1967 fuhr die letzte Bahn nach Betzingen. Die durch Bomben beschädigte Strecke war letztlich nie repariert worden. Keck war damals erst vier. So hat er daran keine klare Erinnerung, aber Bilder im Kopf, und aus Erzählungen weiß er von der damaligen SPD-Stadträtin Lore Werner. Die war Schaffnerin, wurde danach arbeitslos und schließlich Mesnerin. Als Schüler der Listschule, deren erste Klassen bis heute im Spitalhof unterrichtet werden, nutzte der Betzinger eine Kombination aus Bus und Bahn. »Da haben wir natürlich auch dumme Sachen gemacht«, blickt der OB verschmitzt zurück. So legten die Pennäler in den Pausen gerne Münzen auf das am Torbogen zum Marktplatz hin vorbeiführende Gleis. »Wenn die Straßenbahn da drübergedonnert ist, hat das fürchterliche Schläge getan.« Ein plattgewalztes Pfennigstückle erreichte so den Durchmesser eines Zehnpfennigstücks - »und die Fahrer und Schaffner haben geschiiiimpft!«

Ein Beiwagen, der von 1899 bis 1970 für die Reutlinger Straßenbahn in Betrieb war (von links), einer von 1928 und ein Triebwagen
Ein Beiwagen, der von 1899 bis 1970 für die Reutlinger Straßenbahn in Betrieb war (von links), einer von 1928 und ein Triebwagen, Baujahr 1912, der bis 1972 nach Betzingen fuhr, sind noch im Besitz der Stadt. Sie stehen überdacht auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke. Foto: Claudia Reicherter
Ein Beiwagen, der von 1899 bis 1970 für die Reutlinger Straßenbahn in Betrieb war (von links), einer von 1928 und ein Triebwagen, Baujahr 1912, der bis 1972 nach Betzingen fuhr, sind noch im Besitz der Stadt. Sie stehen überdacht auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke.
Foto: Claudia Reicherter

Wie 1969 vom Reutlinger Gemeinderat beschlossen, wurden 1970 auch die einst im Rekordtempo gebauten Linien 3 und 4 schon wieder eingestellt. Die Reutlinger »wollten mit der Zeit gehen«, meint Keck. Da versetzten zwei Verkehrsgutachten von 1966 und 1969 der Technischen Hochschule Stuttgart der Reutlinger Straßenbahn den Todesstoß.

Zu den Gründen gehört: Da die Strab seit 1949 kontinuierlich Verluste eingefahren hatte, war nicht mehr in die Erneuerung ihres Fuhrparks und der Gleise investiert worden. »Das war damals viel Geld«, gesteht der OB zu. Doch: »Aus heutiger Sicht ist das lachhaft. Ich kenne keinen ÖPNV, der Gewinne macht.«

Zur allerletzten Fahrt einer Reutlinger Straßenbahn trafen sich am 19. Oktober 1974 spätabends im »Lumpensammler« jene, die das Ende der Reutlinger Straßenbahn besiegelt hatten: OB Manfred Oechsle mit Frau Gabriele, Bürgermeister Karl Guhl, dazu der Pfullinger Bürgermeister Kurt App und sein Eninger Kollege Günther Zeller sowie zahlreiche Stadträte und Honoratioren.

»Ein trauriger Anblick war es schon am nächsten Morgen«, berichtet der GEA, die leeren Sonntagsstraßen und »verwaisten Straßenbahnschienen, die so völlig ihren Sinn verloren haben«.

Was bleibt?

Sogar Stuttgarter Fans trauerten. Eine Interessengruppe Württembergisches Straßenbahnmuseum wollte »ein Stück von Reutlingens Geschichte erhalten«. Von den 1920er-Jahren an bestand über den damaligen technischen Chef der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), Paul Loercher, eine enge Verbindung. SSB-Sprecher Hans-Joachim Knupfer zufolge lag diesem »der kleine Reutlinger Betrieb sozusagen als Hobby am Herzen«. An seine Verdienste erinnert bis heute der Name des »Sträßle beim Strab-Betriebshof Oferdingen« - allerdings fälschlicherweise mit »ö« geschrieben.

Ihre Meinung ist gefragt

Liebe Leserinnen und Leser, jetzt sind Sie gefragt. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der Reutlinger Straßenbahn? Was war das Besondere daran? Was hat sie gestört? Haben Sie auch noch Fotos? Und was halten Sie davon, die innerstädtische Schiene mit Verbindungen nach Eningen, Pfullingen bis hoch auf die Alb und hinaus ins weitere Umland wiederzubeleben? Die GEA-Lokalredaktion freut sich auf interessante Anekdoten und Schnappschüsse in Mail-Zuschriften an gea-forum@gea.de (maximal 70 Zeilen à 35 Anschläge, mit Namens- und Wohnortsangabe), die dann in einem Leser-Forum veröffentlicht werden. (dia)

Zwei original Reutlinger Triebwagen - Nummer 34 (Baujahr 1910) und 35 (1929) - hat der Stuttgarter Straßenbahn-Museumsverein schon vor Jahrzehnten in die Landeshauptstadt geholt. Allerdings wurden sie dort in Stuttgarter und Esslinger Farben umlackiert. Den Beiwagen Nummer 77 (Baujahr 1928/29) holten die Stuttgarter aus Hannover zurück, wo ihn die Straßenbahnfreunde laut Knupfer vergammeln ließen. Wegen seines desolaten Zustands wurde dieser bisher nicht hergerichtet. »An ihm kann man derzeit nachvollziehen, wie so ein Wagen konstruktiv aufgebaut ist, weil einige Teile fehlen.«

Zwei Waggons wurden nach Ulm verkauft, wo sie in Gelb gestrichen bis heute zu besonderen Anlässen wie der Kulturnacht unterwegs und äußerst beliebt sind. Zwei Wagen besitzt der Pfullinger Brauchtumsverein, dessen Mitglieder den Triebwagen 29 in ehrenamtlicher Hingabe restaurieren und 2028 zum 100. Geburtstag wieder auf die Gleise bringen wollen.

In Reutlingen erinnert das nach Honau führende Bahngleis entlang der Panoramastraße an die Zeit der Zahnradbahn. Die Stadt hat zudem noch drei Straßenbahnwagen, die auf dem Gelände der Stadtwerke unter einem von Lehrlingen erbauten Dach stehen: ein Beiwagen Baujahr 1898, der bis 1970 auf der Linie 1 von Eningen im Einsatz war, ein Beiwagen von 1928, der bis 1974 auf der Linie 3 Karlsplatz-Altenburg Menschen beförderte, und ein Triebwagen von 1912, der bis 1972 mit maximal 20 km/h nach Betzingen fuhr. (GEA)