REUTLINGEN-OFERDINGEN. Eine Wahl zu haben, das ist, gerade wenn es sich um ehrenamtliche Posten oder kleinere Gremien handelt, keineswegs mehr selbstverständlich. Oft gibt es nur eine Kandidatin oder einen Kandidaten und den Stimmberechtigten bleibt damit keine wirkliche (Aus-)Wahl. Das war in der konstituierenden Sitzung des Oferdinger Bezirksgemeinderats in diesem Jahr anders. Ute Stähle, die bereits vor den Kommunalwahlen signalisiert hatte, für eine weitere Amtszeit bereit zu stehen, wurde vorgeschlagen.
Knappes Ergebnis der Kommunalwahl
Sie blieb jedoch nicht die einzige, auch Peter Lauer wurde aus den Reihen des Gremiums als Kandidat benannt. Das Ergebnis der Kommunalwahlen war nämlich, was die drei Erstplatzierten angeht, denkbar knapp: Martin Diebold wurde mit 593 Stimmen zum Stimmenkönig gekrönt, zeigte aber kein Interesse an dem Posten, Peter Lauer erreichte mit 592 Stimmen Platz zwei und Ute Stähle vereinte 589 Stimmen auf sich. Ein klarer Wählerwunsch sieht anders aus; und so war es durchaus folgerichtig, dass sich das Gremium zumindest zwischen zwei von dreien entscheiden durfte. Ute Stähle wurde dabei in geheimer Wahl in ihrem Amt bestätigt: Sechs der Bezirksgemeinderäte stimmten für sie, vier für Lauer - und es gab eine Enthaltung.
Peter Lauer dankte den Räten, die ihm ihr Vertrauen geschenkt hatten und versicherte, dass er sich weiterhin »engagiert einbringen wird, um Oferdingen voranzubringen«. Er hoffe, dass es wegen der Wahl keine zwei Lager geben werde im Gremium. Ute Stähle bedankte sich für die Wiederwahl und zeigte sich überzeugt, dass die Arbeit im Bezirksgemeinderat weiterhin konstruktiv sein werde. Als erster Stellvertreter wurde Edgar Pregizer gewählt, zweiter Stellvertreter ist Martin Diebold.
Hochwasserschutz und Aufwertung des Dorfplatzes
Aufgaben wird es für das künftige Gremium, das übrigens komplett wiedergewählt wurde, genügend geben. Das wurde auch in der anschließenden Bürgerfragestunde deutlich, die beinahe zu einer Bürger-Diskussionsrunde wurde, denn die Besucher hakten bei einigen Punkten nicht nur detailliert nach, sondern taten auch ihre Meinung kund.
So gibt es einige Themen, die den Oferdinger Bürgern auf den Nägeln brennen und von denen sie hoffen, dass sie der Bezirksgemeinderat in Angriff nimmt. Zur Sprache kam dabei zunächst der Hochwasserschutz, der umgesetzt werden sollte. Hier sei die Stadt in Verhandlungen mit Grundstückseigentümern, berichtete Ute Stähle vom aktuellen Stand, Näheres sei noch nicht bekannt. Eine weitere Frage ist, wie man die Gemeinde noch attraktiver machen könne.
Vor allem eine Aufwertung des Dorfplatzes sei erstrebenswert, so ein Bürger, aber auch die Nahversorgung müsse gesichert sein. Diese sei mit zwei Bäckern eher dürftig. Allerdings besteht wenig Hoffnung, dass sich ein Laden ansiedeln wird, da erst vor Kurzem im benachbarten Altenburg ein Tante M eröffnet hat. Auch der Bau des Regenüberlaufbeckens mit einhergehenden Straßensperrungen und Umleitungen beschäftigt die Oferdinger. Ute Stähle hofft, dass die Stadt dazu bald eine Infoveranstaltung anbietet. (GEA)