REUTLINGEN. Vieles von dem, was im Alltag als selbstverständlich wahrgenommen wird, wäre ohne das Engagement von Ehrenamtlichen nicht denkbar. So auch im Handwerk. Allein im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen gibt es über 1 000 ehrenamtliche Handwerker, die sich in den Organisationen für den Nachwuchs engagieren. Um die Frauen und Männer zu ehren, die sich in den vergangenen Jahren verdient gemacht haben, hatte die Handwerkskammer Reutlingen jetzt zum »Tag des Ehrenamts« eingeladen: 300 Gäste sind gekommen.
Besondere Rolle
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, sagte in seiner Begrüßungsrede, dass gerade im Handwerk das Ehrenamt eine besondere Rolle spiele. Denn die Selbstverwaltung stehe und falle mit einem klaren Bekenntnis und dem Willen, die Initiative für andere zu ergreifen. »Viele halten das Ehrenamt für altmodisch. Dennoch ist es eine Chance, etwas zu bewegen, Einfluss zu nehmen und das eigene Wissen und die Berufserfahrung weiterzugeben.«
Am »Tag des Ehrenamts« der Handwerkskammer Reutlingen wurden insgesamt 201 Persönlichkeiten für ihre langjährige Arbeit in den Prüfungsausschüssen, Vollversammlungen und Innungsvorständen mit der Alfred-Geisel-Medaille, benannt nach dem ersten Kammerpräsidenten der Nachkriegszeit sowie silbernen und goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet.
Rund 870 Mitglieder in den Gesellenprüfungsausschüssen und etwa 170 Mitglieder in den Meisterprüfungs- und Sachkundeprüfungsausschüssen im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen machen deutlich, dass das Ehrenamt einen stabilen und zuverlässigen Träger der Selbstverwaltung der Wirtschaft repräsentiert. Die Bandbreite der Tätigkeiten umfasst die Mitwirkung in fast allen Gremien der Handwerksorganisationen – auf der örtlichen Ebene in den Innungen und Kreishandwerkerschaften über die Handwerkskammern und Landesinnungs- bis hin zu den Zentralverbänden und dem ZDH auf Bundesebene.
Harald Herrmanns Fazit fällt eindeutig aus: »Wir können die Tätigkeiten, die von ehrenamtlichen Personen ausgeführt werden, gar nicht genug hervorheben und loben, denn ohne ihr Engagement wäre unsere Gesellschaft um viele Idealisten ärmer.« (GEA/eg)