REUTLINGEN. Entspanntes Bummeln und Einkaufen bis 23 Uhr und nebenbei ein unterhaltsames Rahmenprogramm genießen: Das ist das Konzept der langen Einkaufsnacht. Die Hitzewelle sorgte am Samstag zwar für etwas weniger Besucherresonanz und damit auch eher durchschnittliche Umsatzzahlen, dafür ließen es sich viele Reutlinger gegen später auf und rund um den Marktplatz aber sichtlich gut gehen.
Die von der Stadtmarketing und Tourismus Reutlingen GmbH (StaRT) und der Einzelhandelsinitiative »RT aktiv« in bewährter Kooperation organisierte lange Einkaufsnacht stand dieses Mal unter dem Motto »Sommerfieber« und machte ihrem Namen alle Ehre. Denn da zum Start um 18 Uhr noch gut 30 Grad herrschten, wurde es erst ab circa 20.30 Uhr so richtig voll. Was dazu beitrug, dass die Geschäfte zwischen Marktplatz, Marienkirche, Nikolaiplatz und Tübinger Tor schwächer als bei vergangenen Events frequentiert waren.
Edgar Lehmann, Geschäftsführer von Breuninger und Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft »RT aktiv«, war dennoch zufrieden und resümierte: »Trotz der Hitze lief der Verkauf ganz ordentlich.« Und Stadtmarketing-Chefin Tanja Ulmer ergänzte: »Die hohen Temperaturen haben uns zu schaffen gemacht, dadurch fing alles etwas später an«.
Des einen Leid ist des anderen Freud: So in etwa könnte man die Stimmung der Gastronomen umschreiben, die sich im Gegensatz zu den Einzelhändlern über das traumhafte Wetter freuen durften. Denn bis spät in die Nacht waren die Bierbänke und die großen roten Sitzkissen auf dem Marktplatz besetzt, und die Getränke- und Essensstände konnten sich über mangelnden Umsatz nicht beklagen.
Darüber hinaus gab es ein attraktives Rahmenprogramm mit Musikuntermalung: Präsentiert wurden Tanzdarbietungen; Open-Air-Bars mit kühlen Drinks dienten als Orte der Entschleunigung und in verschiedenen Geschäften tanzten lebende Schaufensterpuppen und machten Lust auf die neueste Sommerkollektion.
Während auf dem Marktplatz Cocktails und Leckereien der Reutlinger Gastroinitiative gut ankamen, war bei der Marienkirche ein Surfsimulator aufgebaut. Außerdem gab es wieder den kultigen Foto-Bully, der den ultimativen Sommer-Schnappschuss bereithielt. Auch die Jugend kam auf ihre Kosten und konnte sich bei der Nikolaikirche die Haut per Airbrush verzieren lassen, und am Tübinger Tor sorgte eine Water-Tag-Anlage für Erfrischung.
Fazit: Der Run nach Schnäppchen stand bei dieser langen Einkaufsnacht weniger im Vordergrund, dafür waren Flanieren, Genießen und Sich-treiben-lassen angesagt. (GEA)