REUTLINGEN. Die Hochschule Reutlingen macht sich stark für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Gespräch berichtet Matea Dumancic, Lehrbeauftragte an der Fakultät ESB Business School, über ihre Erfahrungen mit der Kinderbetreuung im Campus TigeR. Die Abkürzung TigeR steht dabei für »Tagespflege in anderen geeigneten Räumen«. Diplom-Sozialpädagogin Anja Junginger ist hier gemeinsam mit Ines Pugliese in Tanda schon seit vielen Jahren als Tagesmutter tätig. Wie erleben Sie die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie an der Hochschule?
Matea Dumancic: Die Arbeit an der Hochschule Reutlingen ist ziemlich flexibel und bietet ein familienfreundliches Umfeld. Meine Vorlesungstermine kann ich ganz individuell gestalten. Das betrifft sowohl den Tag, die Uhrzeit als auch das Format, das heißt ob als Blockvorlesung oder als regelmäßig stattfindende Vorlesung. Dies ermöglicht mir eine zuverlässige Planung bei der Betreuung meiner Kinder und macht auch die Arbeit an der Hochschule allgemein sehr attraktiv für mich.
Welche Angebote der Hochschule nutzen Sie?
Dumancic: Meine Tochter ist aktuell im Campus TigeR, betreut von Frau Junginger und Frau Tanda. Sie fühlt sich dort sehr wohl und man merkt einfach, dass es für beide Tagesmütter eine Herzensangelegenheit ist. Aufgrund der durchweg positiven Erfahrung im Campus TigeR haben mein Mann und ich uns dazu entschlossen, unseren Sohn ab Mai auch in die Einrichtung zu geben. So kann ich meiner Lehrbeauftragung an der Hochschule auch weiterhin nachgehen.
Wie ist die Rückmeldung auf die campusnahen Kinderbetreuungsangebote?
Anja Junginger: Durchweg positiv. Geschätzt wird vor allem die räumliche Nähe zum Arbeitsplatz und die Möglichkeit einer Ganztagesbetreuung. Da wir eine Betreuung für Kinder von null bis drei Jahre anbieten, ermöglicht das auch vielen Eltern den frühen Wiedereinstieg in die Arbeit oder das Studium. Darüber hinaus bieten die kleinen Gruppengrößen von neun Kindern gerade für diese Altersgruppe einen überschaubaren Rahmen. Wir können auf jedes Kind ganz individuell eingehen und mit ihnen gemeinsam den Tag gestalten.
Welche Herausforderungen sind Ihnen mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit begegnet?
Dumancic: Eine große Herausforderung sind die Betreuungszeiten. Hier müssen mein Mann und ich uns mit Blick auf Vorlesungen und weiteren Terminen immer gut abstimmen. Umso wichtiger ist es, dass man die Betreuungsangebote relativ flexibel nutzen kann.
Junginger: Diese Flexibilität ist tatsächlich sehr wichtig. Wir versuchen daher gemeinsam mit den Eltern zu planen und die Betreuung an Prüfungsphasen, Abgaben, Projektarbeiten oder Ähnliches an-zupassen.
Welche weiteren Angebote würden Sie sich wünschen?
Junginger:Wir bekommen sehr häufig von Eltern die Rückmeldung, dass sie sich ein Betreuungsangebot für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren wünschen.
Dumancic: Das wäre mir auch ein großes Anliegen. Für meine Tochter sind wir aktuell auf der Suche nach einem Kindergartenplatz. Gerne hätten wir sie in einem Kindergarten am Campus untergebracht.
Wie spiegelt sich die Internationalität der Hochschule in den Betreuungsangeboten wieder?
Junginger: Im TigeR Duo One wird eine mehrsprachige Kinderbetreuung angeboten. Diese bietet sich vor allem für Studierende oder Mitarbeitende an, die nur für einen gewissen Zeitraum hier in Reutlingen sind, zum Beispiel für ein Auslandssemester. Auch im Campus TigeR sind wir auf mehrsprachige Familien eingestellt und leben eine bunte Vielfalt. Meine Kollegin Ines Pugliese in Tanda kommt beispielsweise aus Italien, daher singen wir unter anderem auch gerne italienische Lieder.