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Aktuell Versorgung

So bereitet sich die Stadt Reutlingen auf einen Blackout vor

Licht, Heizung, Telefon, Internet, aber auch Benzin oder Trinkwasser: Die Abhängigkeit vom Strom ist groß, ein längerer Ausfall wäre dramatisch. Darum hat die Stadt Vorsorge getroffen: mit sechs Leuchttürmen. Das verbirgt sich dahinter.

Finanzbürgermeister Roland Wintzen und Feuerwehrkommandant Stefan Hermann nehmen die neuen Notstromaggregate in Betrieb.
Finanzbürgermeister Roland Wintzen und Feuerwehrkommandant Stefan Hermann nehmen die neuen Notstromaggregate in Betrieb. Foto: Anja Weiß
Finanzbürgermeister Roland Wintzen und Feuerwehrkommandant Stefan Hermann nehmen die neuen Notstromaggregate in Betrieb.
Foto: Anja Weiß

REUTLINGEN. Ein Stromausfall, der länger andauert? Ein wahres Horrorszenario, denn unsere Welt wird immer abhängiger vom Strom. Ob Licht, Heizung, Telekommunikation, aber auch Banken, Tankstellen, die Trinkwasserversorgung und so weiter: vieles wird heute elektrisch betrieben. Bricht sie zusammen, steht unser Leben still. Gemeinden, Städte und Land sind dazu angehalten, sich in geeigneter Weise vorzubereiten.

Die Stadt Reutlingen hatte das Thema der Vorsorge schon länger auf der Tagesordnung. Erste Überlegungen, was im Falle eines Blackouts zu tun ist, gab es bereits vor mehr als drei Jahren. »Allerdings hat sich das Verfahren dann wegen Haushaltssperre und Lieferengpässen hingezogen«, blickt Finanzbürgermeister Roland Wintzen zurück. Mit Beginn der Ukraine-Krise und der damit einhergehenden Energie-Mangellage rückte die Thematik auf der Agenda wieder nach oben. Und dann ging alles recht schnell.

In maximal 45 Minuten Fußweg erreichbar

Sechs mobile Notstromaggregate wurden im vergangenen Jahr bestellt, sogenannte »Leuchttürme«, deren Scheinwerfer nach oben gefahren werden können und die den Menschen den Weg zu ihnen weisen. Mitglieder der Feuerwehrabteilungen wurden geschult, um sie im Notfall gemeinsam mit den Fachleuten der Stadtwerke schnell in Betrieb nehmen zu können. Stationiert sind sie in der Stadtmitte, in Ohmenhausen, Oferdingen, Mittelstadt, Gönningen und Sickenhausen. Zum einen ist dort in den Hallen Platz, zum anderen sind sie so verteilt, »dass jeder Bürger innerhalb von maximal 45 Minuten Fußweg einen dieser Leuchttürme erreichen kann«, erklärt Martin Reicherter, Abteilungsleiter Zentrale Dienste bei der Feuerwehr Reutlingen. Mit diesen mobilen Stromerzeugern kann in lebensbedrohlichen Notlagen Hilfe geleistet werden.

Diese Woche wurden sie offiziell in Betrieb genommen. 600.000 Euro haben alle sechs Aggregate mitsamt der Ausrüstung insgesamt gekostet, bis zu acht Stunden können sie unter voller Last laufen, sie liefern 80 Kilowatt Strom. Außerdem sollen die mobilen Aggregate nicht nur in den Hallen stehen und auf den Ernstfall warten, sondern es ist geplant, dass sie auch bei anderen Einsätzen der Feuerwehrabteilungen oder bei Großveranstaltungen ihren Dienst tun und leuchten. (GEA)