REUTLINGEN. Die Schuldnerberaterin präsentierte ihre Bilanz dem Sozial-, Schul- und Kulturausschuss des Kreistags. Unter den 672 Klienten und ihren Angehörigen seien 46 Prozent mit Migrationshintergrund, so Widmann-Speth. Diesen Klienten, die nicht sehr gut Deutsch sprechen, »ist deutsches Recht schwer zu vermitteln«. Ebenso wie das, was sie gegen ihre Schulden tun können.
52 der Ratsuchenden waren von Wohnungslosigkeit bedroht. »Der Anteil der Über-50-Jährigen war hoch und wird aufgrund der Altersarmut noch weiter ansteigen«, so Widmann-Speth. Rund 30 Prozent der Klienten waren im vergangenen Jahr älter als 50 Jahre. Und fast die Hälfte der Menschen (313), die bei der Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Landkreises oder auch des Diakonieverbands (der die Region Bad Urach und Münsingen betreut) um Hilfe suchten, waren alleinstehend, 94 Personen alleinerziehend.
Die Arten der Schulden waren vielfältig, sie reichten von dem überzogenen Girokonto (41 Prozent) über Kredite (57,6 Prozent) bis zu Energie- und Nebenkosten (23 Prozent), Mietschulden (22,3 Prozent) und Telekommunikation (fast 38 Prozent) sowie Versandhandel und Warenfinanzierungen (47,1 Prozent). (nol)