REUTLINGEN. Dass im Voller Brunnen etwas Neues entsteht, sei »nicht mehr zu übersehen«, sagte gestern Timo Vollmer, Geschäftsführer der Reutlinger Altenhilfe (RAH), beim Richtfest für das Kompetenzzentrum in der Mittnachtstraße. Spatenstich war vor einem Jahr. Jetzt ist erkennbar, was im Frühjahr 2023 bezugsfertig sein soll. Im Werden ist in direkter Nachbarschaft zum Bestandsgebäude, dem Alten- und Pflegeheim Voller Brunnen, in kompakter Bauweise ein Komplex mit drei Vollgeschossen samt Dachgeschoss. Neben einer Pflegeeinrichtung mit 72 stationären und 14 Plätzen zur Kurzzeitpflege wird der Neubau weitere Dienste und Angebote der RAH enthalten. Dazu gehören eine ambulante Pflege in der Sozialstation, Tagespflege, ein öffentliches Café mit Mittagstisch, Veranstaltungsräume und Sonnenterrasse. Die Vielfältigkeit des Gebäudes biete zahlreiche Möglichkeiten für Begegnungen, Austausch und Kontakt, sagte Timo Vollmer.
Auch die RAH-Küche und die Hauptverwaltung sind dann dort untergebracht. Fotovoltaik und ein Blockheizkraftwerk versorgen das Gebäude mit Energie. Der Strombedarf wird zu annähernd 90 Prozent selbst produziert. Darüber hinaus soll der RAH-Fuhrpark mit selbst erzeugtem Strom geladen werden.
Ein neues Gebäude war notwendig geworden, als 2017 klar war, dass eine Sanierung respektive Umnutzung der alten Einrichtung finanziell nicht infrage kam. Mit dem Neubau, der mit etwa 28 Millionen Euro zu Buche schlägt, werde der Dezentralisierungsprozess der RAH weiter ausgebaut, sagte gestern Oberbürgermeister Thomas Keck. Das alte Haus sei allerdings noch bis Ende des kommenden Jahres in Betrieb. Es sei erfreulich, dass das Kompetenzzentrum im Stadtteil verortet bleibe. Auch Timo Vollmer begrüßt, dass die Kontakte zu Schulen, Kindergärten, den Kirchen oder zu Vereinen Bestand haben. Für den Richtspruch war Bauleiter Thomas Sauter von der bauausführenden Firma Georg Reisch zuständig, ehe das Richtfest in den geselligen Teil überging. (GEA)