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Reutlinger Spendenparlament unterstützt das Projekt »Patentino«

Das Spendenparlament unterstützt das Projekt, das sich um die Kinder von psychisch erkrankten Eltern kümmert, mit 4.800 Euro.

Christiane Koester-Wagner vom Reutlinger Spendenparlament (rechts) hat einen Scheck in Höhe von 4 800 Euro an Catharina Schubert
Christiane Koester-Wagner vom Reutlinger Spendenparlament (rechts) hat einen Scheck in Höhe von 4 800 Euro an Catharina Schubert vom Projekt »Patentino« vom Verein für Sozialpsychiatrie übergeben. Foto: Norbert Leister
Christiane Koester-Wagner vom Reutlinger Spendenparlament (rechts) hat einen Scheck in Höhe von 4 800 Euro an Catharina Schubert vom Projekt »Patentino« vom Verein für Sozialpsychiatrie übergeben.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. Das Reutlinger Spendenparlament hat eine Spende von 4.800 Euro an den Verein für Sozialpsychiatrie (VSP) übergeben. Mit diesem Betrag wird das Projekt »Patentino« unterstützt, damit ehrenamtliche Patinnen und Paten sich um Kinder von psychisch erkrankten Eltern kümmern. Das erläuterte Catharina Schubert als Projekt-Mitarbeiterin während der Spendenübergabe. 2015 startete Patentino, »die Anfragen von Eltern nehmen immer mehr zu und wir suchen in Reutlingen dringend Patinnen und Paten«, so Schubert. 31 Patenschaften sind es momentan in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen, im Dezember und Januar kommen sieben hinzu.

»Und wir haben eine Warteliste mit 44 Kindern.« Die Nachfrage ist also riesig groß, »was auch damit zusammenhängt, dass wir in der Anfangszeit ab 2015 viel Werbung gemacht haben«, so Schubert. Patin oder Pate zu werden bedeute, verlässlich einmal pro Woche drei bis vier Stunden mit einem Kind oder Jugendlichen zwischen 0 und 18 Jahren zu verbringen. Dafür erhält der oder die Ehrenamtliche 100 Euro im Monat.

Es muss passen

Zusammen kommen Kind und Patin, Pate oder Patenfamilie dadurch, dass die Mitarbeiterinnen von Patentino genau erkunden, ob beide zusammenpassen. »Das ist wichtig, schließlich soll nicht unbedingt eine kulturell interessierte Rentnerin auf einen fußballbegeisterten Jugendlichen treffen«, so Schubert. »Wir brauchen Paten, die passen – und das auch für eine längere Zeit.« Mindestens 1,5 Jahre sollten sich die Paten verpflichten, denn: Es gelte zu vermeiden, »dass ein Kind in eine Beziehung gelockt wird, die nicht passt, das haben die Kinder schon zu oft erlebt«, sagte die Fachfrau.

»Das Risiko für Kinder aus einer Familie mit psychisch erkrankten Eltern ist achtmal so groß, selbst psychisch krank zu werden, als in anderen Familien«, betonte Schubert. Doch Patentino könne einen Ausweg weisen: »Erkrankte Eltern wollen doch das Beste für ihr Kind«, erläuterte Catharina Schubert. Aufgrund der Erkrankung könnten die Eltern aber zeitweise nicht so für ihr Kind da sein, wie sie das gerne wollten. Vater und Mutter – und damit die ganze Familie – würden entlastet, wenn sich Patin oder Pate ein paar Stunden pro Woche um das Kind kümmert. Die Eltern könnten diese kleine Auszeit hingegen nutzen, um mal »durchzuschnaufen« oder auch, um Besorgungen oder Arztbesuche erledigen zu können. Das Ziel für das Kind laute »nach und nach in der Patin oder dem Paten eine verlässliche und vertrauensvolle Bezugsperson zu finden«.

Die 100 Euro, die Paten erhalten, werden zur Hälfte vom Jugendamt bezahlt, »die anderen 50 Euro müssen wir über Spenden finanzieren«, sagte Schubert. Das Spendenparlament trage mit dem Betrag von fast 5 000 Euro dazu bei, dass Patentino weiter verlässlich arbeiten kann. »Ich bin begeistert von diesem Projekt«, sagte Christiane Koester-Wagner. »Da steckt so viel Hintergrund und Arbeit hinter Patentino«, zeigte sich die Vorsitzende des Spendenparlament-Trägervereins stark beeindruckt von der Arbeit der Projekt-Mitarbeiterinnen, Patinnen und Paten. (GEA)

 

MEHR INFOS ZU PATENTINO

Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es auf www.patentino-vsp.de. Die Arbeit des Projekts kann auch finanziell unterstützt werden und zwar auf das Konto mit der IBAN-Nr.: DE27 6005 0101 0004 6001 83 bei der BW Bank. (nol)