REUTLINGEN. Trotz Scheibengipfeltunnel, Reduzierung von Fahrspuren, Durchfahrtsverboten für Lastwagen und Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs werde Reutlingen nach vorliegenden Prognosen an dieser fünfspurigen Durchgangsstraße ein Verkehrsaufkommen von über 50 000 Fahrzeugen täglich haben, so der SPD-Landtagsabgeordnete Ramazan Selcuk in einer Pressemitteilung. Darin fordern die SPD-Gemeinderatsfraktion und SPD-Ortsverein den Neubau des Fußgängerstegs bei der Stadthalle.
Täglich querten mehr als 3 000 Fußgänger und Radfahrer die Straße. Zu manchen Stoßzeiten beispielsweise nach Schulschluss um 13 Uhr seien es innerhalb weniger Minuten rund 150 Schüler. »Ich kann mir an dieser Stelle keine bauliche Lösung für eine ausreichend große und sichere Aufstellfläche für die Anzahl der Fußgänger und Radfahrer vorstellen. Es geht um die Verkehrssicherheit«, so der Fraktionsvorsitzende Helmut Treutlein. Auch mit Änderungen an den Einstellungen der Verkehrsampeln werde sich dieses Problem nicht lösen lassen.
Zentrum gefahrlos erreichen
Die Reutlinger SPD-Fraktion im Gemeinderat beziehe daher nach wie vor klar Stellung zum Bau einer neuen Fußgängerüberführung bei der Stadthalle. »Wir brauchen den Steg am Oskar-Kalbfell-Platz«, unterstreicht Stadtrat Johannes Schempp die Haltung der SPD-Fraktion und fügt hinzu: »Die Bewohner des Stadtgebiets auf der Bloos, die Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums und der Eichendorff-Realschule, Menschen mit Beeinträchtigungen, Familien mit Kinderwagen nutzen den Steg und brauchen diese sichere Verbindung auch künftig.« Im Zuge des Ausbaus sicherer Radwegverbindungen sei es geradezu fahrlässig, eine Überquerung der Durchgangsstraße nicht weiter zu verfolgen.
Mit dem Theaterzentrum bei den Schulen, dem nahen Volkspark und der Pomologie seien für die SPD-Fraktion wichtige Ziele für die Fußgänger in der Stadt durch den Steg verkehrssicher erreichbar. Auch das Reutlinger Stadtzentrum müsse fußläufig gefahrlos erreicht werden können, was an dieser Stelle in bewährter Weise der Steg ermögliche. Kein Verständnis hat die SPD dafür, dass im gegenwärtigen Verfahrensstand eine Kehrtwende heraufbeschworen und die »Notbremse« gezogen werden soll. Beschlusslage des Gemeinderats sei, die beauftragte und dringlich erwartete Nacharbeit bei den Wettbewerbsergebnissen zu bewerten und erst dann erneut zu entscheiden. Dabei ist für die SPD-Fraktion klar, dass nur eine für sämtliche Nutzer sichere Brücke, und zwar ohne Treppenstufen infrage kommt, welche auch dem zeitweise riesigen Schülerstrom gewachsen sei. (eg)