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Aktuell Konzertreihe

Reutlinger Schüler experimentieren mit Musik, Wort und Bildender Kunst

Konzertreihe der Kirchengemeinde St. Peter und Paul/St. Elisabeth kooperiert mit Schulen

Victoria Beseilius' Bild zu dem Thema Vertrauen.  FOTO: PRIVAT
Victoria Beseilius' Bild zu dem Thema Vertrauen. FOTO: PRIVAT
Victoria Beseilius' Bild zu dem Thema Vertrauen. FOTO: PRIVAT

REUTLINGEN. Seit 21 Jahren veranstaltet die Kirchengemeinde St. Peter und Paul/St. Elisabeth Reutlingen die Konzertreihe Taste und Ton. Immer wieder werden neue Leitbilder und Gedankenspiele entwickelt, die über das bloße Musizieren hinausgehen. Das Jahr 2023 hatte mit insgesamt drei künstlerischen Disziplinen (Musik, Wort und Bildende Kunst) einen Blick auf vier Themen geworfen: Geborgenheit, Vertrauen, Erwartung und Frieden.

Die Komposition aus Tonkunst, Sprache und Bildender Kunst ließ weit gespannte Betrachtungsweisen zu. Das Musikalische der Solistinnen und Solisten und das gesprochene Wort der Theologinnen und Theologen waren Geschenke für den Moment.

Die Kunstwerke jedoch, welche Kunstklassen des AEG-Gymnasiums (Klassen Antonio Robinia) und des HAP-Grieshaber-Gymnasiums (Klassen Claudia Ehrminger) erschufen, sind bleibend und auch noch zum Teil zu den üblichen Öffnungszeiten in der St. Peter und Paulkirche im Storlach zu sehen. Dort hängen einige der gemalten Werke und Fotografien an einer Wand.

Zum Thema »Geborgenheit« ließ der Bildende Kunst-Abiturjahrgang des HAP Grieshaber Gymnasiums sich in Beschäftigung mit den Werken des Künstlers Antony Gormley darauf ein, den Fokus auf die Körperhaltung zu werfen. Wie kann die Pose eines Körpers ausdrücken, wenn der Mensch sich geschützt weiß, sich gehalten und geborgen fühlt? Figürliche Plastiken und zweidimensionale Bilder wurden mit Enthusiasmus gestaltet und lassen einen tiefen Blick der Ausführenden auf die Thematik erkennen, wovon auch Sina Rügers Kunstwerk zeugt, welches im Kirchenraum hängt. Hier regen unterschiedliche Posen, teilweise überlappend, zum Nachdenken an.

Auch zum zweiten Bereich »Vertrauen« sind Bilder entstanden. Im Spiel mit Licht und Raum und unwirklichen Wesen – Claudia Ehrminger nennt sie »Schattenweser« und die Räumlichkeiten »lost spaces« – blitzen Fragen auf. Auf was kann man vertrauen, wie stark ist das Urvertrauen in das Leben? In Victoria Beseilius’ Bild ist ein Wesen aus unterschiedlich großen Kugeln in einem irrationalen Bildraum verortet, unwirklich, suchend und prüfend.

Auch Kunstklassen des Albert-Einstein-Gymnasiums haben sich mit zwei Themen auseinandergesetzt, »Erwartung« und »Frieden«. Hierbei sind Fotografien entstanden. Angelehnt an Performances der Künstler Marina Abramovic, Joseph Beuys oder Yoko Ono wurden Momentaufnahmen von bis zu dreißigminütigen Performances erzeugt. Sie regen gewiss zum Nachdenken an, muss man doch eine Weile überlegen, welche Ideen dahinterstecken. Zu den vier Sonntagen in der Adventszeit passen die Themen dieses Jahres: »Geborgenheit, Vertrauen, Erwartung und Frieden«. (eg)