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Reutlinger sammeln für türkische Erdbebenopfer

Landsleute aus der Region sammeln mit mehreren Aktionen über 160 000 Euro an Spendengeldern

Gastronomen, Vereine und türkische Schulklassen haben sich an mehreren Aktionen für eine Spendenkampagne zur Unterstützung der E
Gastronomen, Vereine und türkische Schulklassen haben sich an mehreren Aktionen für eine Spendenkampagne zur Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei beteiligt. Für den guten Zweck wurde gerne Schlange gestanden. FOTOS: PRIVAT
Gastronomen, Vereine und türkische Schulklassen haben sich an mehreren Aktionen für eine Spendenkampagne zur Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei beteiligt. Für den guten Zweck wurde gerne Schlange gestanden. FOTOS: PRIVAT

REUTLINGEN. »Direkt nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei hat die türkischstämmige Bevölkerung mit Hilfsaktionen angefangen«, sagt Mesut Demirezen, »uns war es wichtig, sofort zu handeln und zu unterstützen, wo es geht.« Demirezen ist Geschäftsführer einer »Plattform türkischer Vereine in Reutlingen, Tübingen und Umgebung«, die in den vergangenen Wochen so einiges auf die Beine gestellt habe. Innerhalb von zwei Wochen sei eine Spendensumme von 167 054,58 Euro zusammengekommen.

Zunächst wurden fünf Sammelstellen eingerichtet, an denen Kleidungsstücke, Kinder- und Hygieneartikel angenommen, sortiert und versandfertig für den Transport hergerichtet wurden. Von dort aus starteten »sehr viele Lastwagen direkt in die Türkei. Sehr dringende wichtige Güter hat Turkish Airlines kostenlos geflogen«. Etliche Privatleute seien mit Spenden und gekauften Produkten selbst in das Katastrophengebiet gefahren (der GEA berichtete). Das Bergungsteam der türkischen Hilfsorganisation HEDEF und die Reutlinger hätten einen engen Draht zueinander aufgebaut.

»Nicht warten, selbst etwas tun«

»Wir als türkische Community haben sehr großen Wert darauf gelegt nicht auf Spendengelder zu warten, sondern selbst etwas zu tun. Deswegen haben wir als Plattform türkischer Vereine sowie mit Geschäftsmännern in Reutlingen eine Kampagne gestartet. Dabei kommt alles, was an einem Tag verkauft wird, den Erdbebenopfern zugute«, erklärt Demirezen. Zu den Aktionen hätten Vereine, Gastronomie, Privatinitiativen und türkische Schulklassen ihren Beitrag geleistet.

»Man hat bei den Menschen gemerkt: Jeder wollte irgendwie seinen Beitrag dazugeben«, loben die Organisatoren der Hilfsaktionen.
»Man hat bei den Menschen gemerkt: Jeder wollte irgendwie seinen Beitrag dazugeben«, loben die Organisatoren der Hilfsaktionen. Foto: Privat
»Man hat bei den Menschen gemerkt: Jeder wollte irgendwie seinen Beitrag dazugeben«, loben die Organisatoren der Hilfsaktionen.
Foto: Privat

Verkauft wurden türkische Spezialitäten, in Barbershops wurden Haare und Bärte für den guten Zweck geschnitten. »Man hat bei den Menschen gemerkt: Jeder wollte irgendwie seinen Beitrag dazugeben. Unser Zusammenhalt war unglaublich. Nach Rücksprache mit den Beteiligten kam innerhalb von zwei Wochen eine Summe von 167 054,58 Euro zusammen«, freut sich Demirezen. Weitere nennenswerte Geldmittel seien aus Spendenboxen zu erwarten, die etwa beim Freitagsgebet oder in Vereinsheimen aufgestellt wurden.

»Unsere Solidarität und Hilfe wird langfristig gebraucht.« Daher sei das nächste Ziel weitere, gemeinsame Spendenaktionen in Reutlingen zu planen, »um für die Zukunft in Deutschland und der Türkei vorbereitet zu sein«. Informationen dazu direkt via Mail bei Mesut Demirezen. (pr)

 

plattformreutlingen@gmail.com