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Reutlinger Kreishandwerkerschaft: Reifen werden teurer

Während der Pandemie gab es weniger Dienstfahrten und weniger Fahrzeugzulassungen, das Reifengeschäft krachte ein. Jetzt sollen Reifen teurer werden.

Julian Stratenschulte
Ein Reifen-Stapel. Foto: Julian Stratenschulte
Ein Reifen-Stapel.
Foto: Julian Stratenschulte

REUTLINGEN. Wie bei der Mitgliederversammlung in der Reutlinger Kreishandwerkerschaft deutlich wurde, hat die Corona-Pandemie die Betriebe der Landesinnung des Reifenmechaniker- und Vulkaniseur-Handwerks Baden-Württemberg in den letzten beiden Jahren stark geprägt.

Zahlenmäßig ist im Besonderen das klassische Pkw-Reifengeschäft rückläufig. Die Betriebe führen dies darauf zurück, dass es während der Pandemie deutlich weniger Betriebs- und Dienstfahrten gab.

Zurückgegangen ist auch der Absatz von Felgen, nachdem weniger Pkws neu zugelassen wurden. Grund hierfür waren unter anderem auch Lieferverzögerungen bei den Automobilherstellern. Deutlich zugelegt hat das Geschäft mit Lkw-Reifen sowie mit Sonderreifen. Stabil waren die Umsätze im industriellen Bereich, etwa im Bereich der Vulkanisation. Insgesamt konnte die Branche durch eine Steigerung der Dienstleistungsumsätze ein leichtes Umsatzplus erzielen, wobei die endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr noch nicht vorliegen.

Mehr Dienstleistungen

Den Dienstleistungsbereich, sowohl im Reifen- als auch im Autoservice, werden die Betriebe weiter ausbauen, so übereinstimmend Obermeister Alexander Radecki und der Geschäftsführer der Reutlinger Kreishandwerkerschaft, Ewald Heinzelmann. Die Konzentration auf die Dienstleistung ist auch Folge des extremen Wettbewerbs im reinen Reifenhandel, insbesondere durch das Internet.

Die Verbraucher müssen in der nächsten Zukunft mit weiteren Preissteigerungen bei den Reifen rechnen. Grund dafür sind die stark gestiegenen Energiepreise, die bei der Herstellung der Reifen durchschlagen. Die Branche selbst ist ebenso energieintensiv. Die Runderneuerung wird sehr stark von den hohen Energiekosten belastet.

Probleme bereitet der Branche die Ausbildung des Berufsnachwuchses. Die überbetriebliche Ausbildung des Nachwuchses fand bisher in München statt. Diese Möglichkeit ist nunmehr weggefallen, sodass die Branche eine Nachfolgelösung sucht. Des Weiteren wird die Ausbildungsordnung aktualisiert. Insbesondere sollen die technischen Veränderungen, zum Beispiel in der Fahrzeugtechnik, aufgenommen werden.

Vorstand wiedergewählt

Bei den turnusmäßigen Neuwahlen des Innungsvorstandes wurden der Reutlinger Alexander Radecki und der gesamte bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Der Stellvertreter von Alexander Radecki (Reutlingen) ist der Maulbronner Alexander Haas. Dem weiteren Vorstand gehören an: Manfred Brenner (Abtsgmünd), Matthias Kunze (Ostrach), Albert Morgen (Isny) sowie Jens Neef (Schorndorf). Die Kasse wird von der Stuttgarterin Inge Wulff geprüft. (pm)