REUTLINGEN. Der regionale Handel befürchtet, dass durch eine Maskenpflicht das Weihnachtsgeschäft beeinträchtigt werden könnte. »Eine erneute Maskenpflicht wäre eine schwere Belastung für den regionalen Einzelhandel«, wird Edgar Lehmann, Vorsitzender des Handelsausschusses der Industrie- und Handelskammer (IHK), in einer Pressemitteilung zitiert.
Der Einzelhandel gehöre in den bisherigen Corona-Phasen zu den am stärksten betroffenen Branchen der Lockdown- und Abstandsmaßnahmen. Viele Betriebe hätten sich von den betriebswirtschaftlichen Folgen kaum erholt, sagt Lehmann: »Die Antwort auf hohe Infektionszahlen kann daher jetzt nicht pauschal die Maskenpflicht beim Einkaufen sein. Sie treibt vor allem die Kunden aus der Innenstadt, löst aber nicht das Gesamtproblem«, kommentiert der Ausschussvorsitzende die aktuelle politische Diskussion. Die Erfahrungen und Studien zeigten, dass der stationäre Einzelhandel kein Treiber der Pandemie war und ist.
Weihnachtsgeschäft stärken
Aus Sicht des regionalen Handels sollte alles dafür getan werden, die Rahmenbedingungen für das anstehende wichtige Weihnachtsgeschäft zu stärken, etwa mit einer Durchführungsgarantie für Weihnachtsmärkte. »Wir brauchen die Märkte für attraktive Innenstädte und Ortskerne. Sie sind wichtige Frequenzbringer in den Wochen vor dem Fest«, so Lehmann. Eine Situation mit zum Teil extrem kurzfristigen Absagen dürfe sich nicht wiederholen. Eine Ablehnung erteilt der regionale Handel auch allen Bestrebungen, in Innen- und Ortszentren aus Energiespargründen nach Ladenschluss die Beleuchtung abzustellen. »Licht bringt Atmosphäre, Sicherheit und sorgt für Aufenthaltsqualität. Sparen ist in diesen Zeiten natürlich wichtig, aber es reicht nicht, einfach nur den Schalter umzulegen«, so der Handelsausschussvorsitzende. Der Handel habe vielerorts die Hausaufgaben in Sachen Energieeffizienz gemacht und auf LED-Beleuchtungen umgestellt.
Aus Sicht von Edgar Lehmann kann die Zukunft der regionalen Handelsstandorte nur durch eine große, gemeinsame Kraftanstrengung gestaltet werden. »Die Zusammenarbeit zwischen Handel, Gastronomie, Dienstleistern und Kultur muss noch wichtiger werden, um Standorte zu gestalten, zu vermarkten und digitaler zu machen.« (pm)