REUTLINGEN. Mitte Oktober hatte der Reutlinger Gastronom Andrea Pinna (Färberei 4 GmbH) entnervt hingeschmissen und per Mail seinen Rücktritt als 2. Vorsitzender der Reutlinger Gastro-Initiative (RGI) verkündet. Nun ist klar: Offenbar macht auch der 1. Vorsitzende Harald Stoll nicht weiter. Dem GEA liegt die Tagesordnung der mehrfach verschobenen Mitgliederversammlung vor, die nun endgültig am 12. Dezember stattfinden soll. Auf der Tagesordnung: die Neuwahl des Vorstands. Einziger Kandidat für den Posten des Vorsitzenden: Kim Mylonas. Er ist der Cousin von CDU-Stadträtin und Gastronomin Anna Mylona, und ebenfalls im Familienunternehmen tätig. Die Familie betreibt das Nua und die Alte Bank am Marktplatz.
Dass die Kandidaten für den Posten des RGI-Vorsitzenden nicht Schlange stehen, ist nichts neues. Viele Jahre lang hatte Uwe Grauer das Amt inne gehabt. Als er aufhörte, war es schon nicht einfach, einen Nachfolger zu finden. Harald Stoll sprang damals ein.
Steht die Zukunft zur Debatte?
Offenbar steht am 12. Dezember auch die ganze Zukunft der RGI zur Debatte: Unter Tagesordnungspunkt Verschiedenes findet sich der Stichpunkt »Diskussion Zukunftsperspektive: Aktive eigene Gestaltung, Fusion, Auflösung?« Auch das ist nicht unbedingt überraschend. Es knirscht schon lange in der RGI. Die Bereitschaft der Mitgliedsbetriebe, etwas unter RGI-Label auf die Beine zu stellen, hat Jahr für Jahr nachgelassen. Auch gab es immer wieder Streitereien zwischen einzelnen Mitgliedern.
Erst im März war bekannt geworden, dass sich die RGI-Vorsitzenden Harald Stoll und Andrea Pinna, damals Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der »Färberei 4 GmbH«, den Betrieb der geplanten Bar auf dem Kaufhof sichern wollten. Ohne das Ganze - wie sonst üblich - auch den anderen Mitgliedern der RGI mitzuteilen. Und ihnen somit die Chance zu geben, sich ebenso zu bewerben. Auch dieser Vorgang könnte bei der Versammlung im Dezember Thema werden. Er ist ebenfalls unter Tagesordnungspunkt Verschiedenes aufgelistet. (GEA)