REUTLINGEN. Im Seniorenzentrum Gertrud Luckner in Orschel-Hagen hat Heinz Parthum seinen 102. Geburtstag gefeiert. Glückwünsche und Geschenke überbrachte Finanzbürgermeister Roland Wintzen.
»Sie merken ja: Mir geht es gut«, freute sich das gut gelaunte Geburtstagskind beim Besuch des Bürgermeisters und hatte einige Anekdoten aus der Vergangenheit parat – zum Beispiel, als er in den 50er-Jahren mit seinem 27 PS starken VW-Käfer quer durch Deutschland reiste, um ein paar Tage Erholung auf Helgoland zu finden.
Geboren am 24. September 1921, blickt Heinz Parthum in vielerlei Hinsicht auf ein ereignisreiches Leben zurück. Als der gebürtige Sachse nach dem Krieg in französische Gefangenschaft geriet, nutzte er seine Ausbildung und Berufserfahrung als Weber, um die Gefangenschaft rasch hinter sich zu lassen und in Frankreich sein Geld zu verdienen. Im Nachbarland lernte Parthum auch seine Frau Marguerite kennen, der er 1949 im Elsass das Ja-Wort gab.
Als die Perspektiven für eine berufliche Weiterentwicklung ausblieben, nutzte Heinz Parthum seine Kontakte zum Direktor einer Pfullinger Weberei. Dieser stellte ihn sofort ein. Bis 1964 konnte der Webermeister seine Arbeitskraft in Pfullingen einbringen, danach wechselte er zur Reutlinger Firma Villforth.
Gemeinsam mit seiner Frau und Sohn Roland bezog Heinz Parthum im selben Jahr ein Reihenhaus in Orschel-Hagen. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2013 hat er dort bis ins Alter von 100 Jahren alleine gewohnt und sich um Ordnung in Haus und Garten gekümmert. (a)