REUTLINGEN. Zwei Fraktionen machen im Reutlinger Gemeinderat einen weiteren Anlauf, damit so etwas nicht mehr vorkommt. Grüne und AfD fordern eine »Baumschutzsatzung« nach dem Vorbild anderer Städte. 35 Städte in Baden-Württemberg haben die Satzung bereits. Durch sie wird das Fällen oder Beschneiden von Bäumen beispielsweise ab einem bestimmten Stammumfang von einer behördlichen Bewilligung und manchmal auch von Ersatzpflanzungen oder Ersatzzahlungen abhängig gemacht.
Es ist nicht so, dass der Wunsch nach einer Satzung für Bäume aus heiterem Himmel fällt. Die Grünen bohren dieses Brett seit 2016, damals noch unter Führung von Rainer Buck. »Innenverdichtung verpflichtet zu verstärkten Ausgleichsmaßnahmen«, stellten Buck und die heutige Fraktionsvorsitzende Gabriele Janz damals schon fest. Der Bestand an großen Bäumen habe im innerstädtischen Bereich in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Das war 2016.
Heute reagiert die Stadtverwaltung, indem sie eine Bauschutzsatzung in Aussicht stellt. Denn auch den Gartenbauern um Amtsleiter Arno Valin ist klar: Weil in Reutlingen immer mehr Gewerbefläche und immer mehr Wohnraum gebraucht wird und weil es in Reutlingen immer heißer wird, rückt der Schutz des Baum- und Grünbestandes verstärkt in den Fokus. Die Gartenbauer legen den Fokus auf den Erhalt des vorhandenen Baumbestandes. Das betrifft Parks, aber auch Nachbars Garten: »Schwerpunkt sind Privatgrundstücke«, heißt es in einem Schreiben, über das die Stadträte in ihrer nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag (17.30 Uhr, Großer Sitzungssaal Rathaus) sprechen. (GEA)