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Aktuell 3G-Regel

Pro Sieben begleitet Kontrolleure in Reutlingen

Wie klappen die 3G-Kontrollen im öffentlichen Nahverkehr? Die Pro-Sieben-Sendung "Zervakis & Opdenhövel Live" hat den Test gemacht und ist für Dreharbeiten nach Reutlingen gekommen.

Security-Mitarbeiter Timo Linsenmayr kontrolliert den 3G-Nachweis einer Frau in einem Reutlinger Bus.
Security-Mitarbeiter Timo Linsenmayr kontrolliert den 3G-Nachweis einer Frau in einem Reutlinger Bus. SCREENSHOT: "Zervakis & Opdenhövel Live"/Pro Sieben
Security-Mitarbeiter Timo Linsenmayr kontrolliert den 3G-Nachweis einer Frau in einem Reutlinger Bus. SCREENSHOT: "Zervakis & Opdenhövel Live"/Pro Sieben

REUTLINGEN. Seit dem 24. November gilt in Bussen und Bahnen die 3G-Regel: Mitfahren darf nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Das muss natürlich auch jemand kontrollieren. In Reutlingen macht das im Auftrag der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) ein privater Sicherheitsdienst. Der TV-Sender Pro Sieben hat die Security-Mitarbeiter Timo Linsenmayr und Tobias Stiefel für die jüngste Sendung des Formats »Zervakis & Opdenhövel Live« bei ihrer Arbeit begleitet.

Wieso ist ein Kamerateam dafür extra von Hamburg nach Reutlingen gereist? Die beiden Protagonisten wurden von Pro Sieben angefragt, weil sie auch schon für die Doku-Serie »Achtung Kontrolle« des TV-Senders Kabel Eins vor der Kamera gestanden waren, erklärt Bernd Kugel, Marketingleiter der RSV, auf GEA-Anfrage. Beide Sender gehören zum gleichen Konzern. »Es ist alles sehr kurzfristig gewesen«, sagt Kugel. Am Montag sei das Kamerateam in Reutlingen gewesen, schon am Mittwochabend war der Clip bei »Zervakis & Opdenhövel Live« direkt zu Beginn der Sendung zu sehen.

Die Zuschauer sind hautnah dabei, wie die beiden Security-Mitarbeiter die Reutlinger Buslinien stichprobenartig kontrollieren. Im Video-Clip stößt Timo Linsenmayr schnell auf einen jungen Mann ohne 3G-Nachweis. Ein Bußgeld darf der Security-Mitarbeiter nicht verhängen, das ist Sache der Polizei. Er kann einen Fahrgast ohne Nachweis nur aus dem Bus verweisen, was er bei dem jungen Mann dann auch tut. An der nächsten Haltestelle muss er aussteigen, was er ohne zu murren macht. Eine ältere Dame ohne Nachweis zeigt sich bei Tobias Stiefel uneinsichtiger. Sie verlässt den Bus zwar bereitwillig, steigt dann aber vorne direkt wieder ein. Stiefel merkt das jedoch sofort und begleitet die Frau erneut nach draußen. »Wir haben mit jedem ein Stück weit Mitleid, den wir aus dem Bus verweisen müssen«, sagt der Sicherheitsmann, »aber wenn wir unsere Arbeit nicht ordentlich machen, kann das für unseren Arbeitgeber teuer werden.« Bis zu 25.000 Euro Strafe drohen den Verkehrsbetrieben, wenn sie nicht für die Einhaltung der 3G-Regeln sorgen.

Bernd Kugel, Marketingleiter der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV), im Interview.
Bernd Kugel, Marketingleiter der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV), im Interview. SCREENSHOT: "Zervakis & Opdenhövel Live"/Pro Sieben
Bernd Kugel, Marketingleiter der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV), im Interview. SCREENSHOT: "Zervakis & Opdenhövel Live"/Pro Sieben

In Reutlingen fühlen sich die Verantwortlichen von der Politik überrumpelt. »Wir haben sehr schnell reagieren müssen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen«, sagt Kugel im Video. Weder die Reutlinger Verkehrsbetriebe, geschweige denn die Busfahrer, können die Kontrollen stemmen. Deshalb habe man auf eine Security-Firma zurückgegriffen, mit der man sowieso schon zusammenarbeite.

Dass dieser Job alles andere als einfach ist, wird schnell klar. »Manche Leute werden uns gegenüber aggressiv«, erzählt Timo Linsenmayr. Für Fahrgäste ohne gültigen Nachweis haben er und sein Kollege kein Verständnis. »Man spielt mit der Gesundheit von anderen Leuten«, sagt Linsenmayr. Die Security-Mitarbeiter nehmen ihren Job deshalb sehr ernst. In fünf Stunden haben die beiden 20 Fahrgäste ohne gültigen Nachweis erwischt und dabei freundlich aber bestimmt aus den Bussen verwiesen. Nur bei Schülern lassen Linsenmayr und Stieler auch mal Gnade vor Recht ergehen. Für ihre Kontrollen wünschen sie die beiden noch mehr Rechte in der Handhabe. Zumindest bei Wiederholungstätern würden sie gerne die Personalien an das Ordnungsamt weiterleiten, damit dieses ein Ordnungsgeld verhängen kann. »Anders lernen es die Leute halt einfach nicht«, meint Linsenmayr. So wie die Nachweis-Kontrolle aktuell ablaufe, werde so mancher Fahrgast die 3G-Regel nicht ernst nehmen. (GEA)