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Planspiel Börse: Nur zwei Teams kamen ins Plus

Mit schwierigen Bedingungen hatten es die Teilnehmer des Planspiels Börse der Kreissparkasse zu tun

Von 26. September bis 12. Dezember handelten Schüler und Lehrer mit fiktiven Wertpapieren. FOTO: HAILFINGER
Von 26. September bis 12. Dezember handelten Schüler und Lehrer mit fiktiven Wertpapieren. FOTO: HAILFINGER
Von 26. September bis 12. Dezember handelten Schüler und Lehrer mit fiktiven Wertpapieren. FOTO: HAILFINGER

REUTLINGEN. Das hat Benedetto Gianni noch nicht erlebt. Seit 15 Jahren ist der Berater im Private-Banking-Bereich nun schon beim Planspiel Börse der Kreissparkasse dabei. So schlecht waren die Ergebnisse aber noch nie. Mit den Leistungen der teilnehmenden Schüler und Lehrer hat das nichts zu tun, vielmehr sind die Entwicklungen am Aktienmarkt für das Ausreißerjahr verantwortlich.

Elf Wochen lang dauert das Planspiel, an dem im Kreis Reutlingen dieses Mal 69 Teams mit rund 200 Schülern mitgemacht haben. Darunter waren auch fünf Gruppen, die mit ihren Klassen beim GEA-Projekt »Zeitung macht Schule« (ZmS) dabei waren und untereinander in einen separaten Wettbewerb traten.

DAX im Sturzflug

Ziel des Angebots ist es, jungen Leuten erste Gehversuche auf dem Börsenparkett zu ermöglichen, sie mit fiktivem Kapital auf den realen Aktienmarkt loszulassen. Und dort herrschten in diesem Jahr besondere Bedingungen. Der bevorstehende Brexit, der Handelskrieg zwischen China und den USA und die Abschwächung des Wirtschaftswachstums sorgten für einen Sturzflug des Deutschen Aktienindex DAX. Und das besonders ausgeprägt ausgerechnet im vierten Quartal, in dem das Planspiel veranstaltet wird.

Mit einem dicken Minus von 18 Prozent beendete der DAX das Jahr 2018 – allein elf Prozent fiel er im Zeitraum des Planspiels. Zum Glück endete das Spiel am 12. Dezember. »Wär’s bis Weihnachten gelaufen, wär’s noch schlimmer ausgegangen«, erklärte Gianni. Dabei gab es auch in dieser Spielzeit gute Aktien. Starbucks etwa oder McDonalds: »Wer auf Konsum gesetzt hat, war gut dabei.« Wer starke Nerven hatte, konnte auch mit Tesla-Aktien glücklich werden. Lagen die zu Beginn des Planspiels noch bei minus 15 Prozent, schossen sie am Ende auf fast 25 Prozent ins Plus.

»Top BP« auf Platz eins

Die großen und kleinen Krisen sind Teil der Aktienmärkte, erklärte Oliver Gühring, Leiter der Abteilung Private Banking, bei der Siegerehrung des Planspiels Börse gestern in der Kreissparkasse am Marktplatz. Entscheidend sei die Dauer der Geldanlage, die bei mindestens zehn Jahre liegen sollte. »Dann kommt man auch wieder ins Plus.«

Das ist beim Planspiele Börse nur wenigen gelungen. Von den 69 Depots, die im Landkreis Reutlingen angelegt wurden, schlossen nur zwei mit Gewinn ab. Dem Siegerteam »Top BP« von der Theodor-Heuss-Schule gelang es, aus 50 000 Euro Startkapital immerhin 50 441 Euro zu machen. Das zweitplatzierte Team »mpluscious« vom Johannes-Kepler-Gymnasium schaffte es auf 50 411 Euro. »Die Erzfeinde«, ebenfalls vom Kepi, standen am Ende mit 49 990 Euro da – Platz drei. In der Nachhaltigkeitswertung, die den Kauf von Aktien von sozial und ökologisch fair agierenden Unternehmen honoriert, siegte das Team »Schwarzgeld2422« vom Kepler-Gymnasium.

In der Wertung der »Zeitung macht Schule«-Teams schafft es »Zwergyyyclub«, wiederum vom Kepi, mit einem Depotgesamtwert von 49 704 Euro an die Spitze. Dicht auf den Fersen sind ihnen die »Lachaffen« mit 48 981 Euro und »JMML BW« mit 48 776 Euro, beide von der Grund- und Werkrealschule in St. Johann. Von der gleichen Schule kommt auch das Siegerteam der Lehrer: Die »Albtraufler« schlossen mit 51 013 Euro ab.

Was am Ende bleibt? Wenig virtueller Gewinn, dafür wertvolle Erfahrungen, wie Selina Schenk, die das Planspiel bei der Kreissparkasse betreut, betonte. Sie überreichte neben Urkunden und Geschenkgutscheinen auch Schecks: Die ersten drei Preisträger aus der Depotgesamtwertung erhielten 300, 200 und 100 Euro. Das ZmS-Sieger-Team ging mit 100 Euro in der Tasche nach Hause. (GEA)