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Perseiden: Wann und wo man in Reutlingen die Sternschnuppen sehen kann

Es könnte ein besonderes Sternschnuppen-Schauspiel werden am Wochenende über Reutlingen und der Region - wenn das Wetter mitmacht. Unter welchen Bedingungen lohnt sich nachts der Blick nach oben?

Eine Sternschnuppe verglüht am Nachthimmel.
Eine Sternschnuppe verglüht am Nachthimmel. Foto: Nicolas Armer/dpa
Eine Sternschnuppe verglüht am Nachthimmel.
Foto: Nicolas Armer/dpa

REUTLINGEN. Für Liebhaber von Sternschnuppen hält der August wieder ein faszinierendes Schauspiel bereit: die Perseiden. Das ist ein jährlich wiederkehrender Meteorstrom, der aus den Auflösungsprodukten eines Kometen besteht. Diese sorgen für besonders viele Sternschnuppen. »Einige sind bereits jetzt schon zu beobachten«, sagt Heinz Lenhart, Leiter der Reutlinger Sternwarte. »Der Höhepunkt wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag erwartet.« Dann nimmt die Sternschnuppen-Rate wieder ab, bis das Spektakel am Mittwoch wieder vorbei ist.

Die Perseiden könnten zwar auch schon abends beobachtet werden, generell seien die Beobachtungsbedingungen zwischen 23 und 2 Uhr nachts am besten, so der Experte. Aber haben Leute in hell erleuchteten Städten wie Reutlingen überhaupt eine Chance, die Sternschnuppen zu sehen? »Je weniger Lichtverschmutzung es gibt, desto besser«, sagt Lenhart. Ideal seien freie Wiesen mit Rundumblick, etwa auf der Schwäbischen Alb. Dort ist es nachts deutlich dunkler als in dicht besiedelten Gebieten. »In Städten können Gütle gute Beobachtungsstandorte sein.« Aber selbst in den Ballungszentren habe man Chancen. »Die schwächeren Objekte kann man dann zwar nicht sehen, aber die ganz hellen sollte man trotz Lichtverschmutzung erkennen.«

Wetter kann Sternschnuppen-Sicht trüben

Was müssen Sternschnuppen-Jäger mitbringen? »Sinnvoll sind bequeme Sitzmöbel oder Liegestühle, bei denen man den Kopf anlehnen kann«, sagt Lenhart. Da der Blick möglichst nach oben gerichtet sein sollte, droht damit keine Genickstarre. Ansonsten braucht man aber keine Ausrüstung. »Mit bloßen Augen ist es am besten.« Denn die Sternschnuppen rasen mit 60 Kilometern pro Sekunde über den Nachthimmel, sodass man mit einem Fernglas oder Teleskop nicht hinterherkommen würde.

Um die 50 Sternschnuppen könne es in einer Nacht geben, sagt der Leiter der Reutlinger Sternwarte. »Trotzdem braucht es Geduld und auch etwas Glück.« Denn das Auge kann immer nur einen begrenzten Sektor wahrnehmen. Besonders viel Fortune braucht es, um einen Boliden zu erspähen, der im Volksmund auch Feuerkugel oder Feuerball genannt wird. So werden besonders helle Meteoren bezeichnet, die einen »grünen oder andersfarbigen Streifen haben«, sagt Lenhart. »Die gibt es ungefähr dreimal pro Nacht.«

Das sind die Perseiden

Die Perseiden sind eine Wolke von Trümmerteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, in die die Erde jedes Jahr Mitte August auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne eintaucht. Ihren Namen haben sie, weil sie scheinbar dem Sternbild Perseus entspringen. Das liegt unterhalb des oft bekannten großen W, der Kassiopeia. (dpa)

Anders als noch im vergangenen Jahr trübt der Mond den Blick auf die Perseiden diesmal nicht. Aber spielt auch das Wetter mit? »In der Nacht von Freitag auf Samstag gibt es gute Chancen, zumindest die großen Sternschnuppen zu erkennen«, sagt Helga Schief vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Hohe Schleierwolken würden aber eine sternklare Nacht und den Blick auf die kleineren Schnuppen verhindern. Am Samstag soll es tagsüber wechselhaftes Wetter mit Schauern und Gewittern geben. »Die lassen zwar abends nach, aber die Wolkenfelder bleiben«, so die Wetter-Expertin. »Mit etwas Glück kann es aber immer mal wieder kleine Lücken geben.« (GEA)