REUTLINGEN. Eine »Italienische Nacht« verspricht die letzte »Classic Night« mit Feuerwerk im Kreuzeichestadion am Samstag, 21. Juli, 19.30 Uhr. Das verspricht noch einmal große Arien, prächtige Chöre und hinreißende Orchesterstücke. Einen besonderen Akzent wird die Jagdhornbläserkameradschaft Eningen setzen, die zusammen mit dem Orchester, der Württembergischen Philharmonie, ein »Rendez-vous de chasse« präsentieren. Die Solisten des Abends sind die Reutlinger Sopranistin Christine Reber, der Tenor Juan Pablo Marin und der aufstrebende Trompeter Simon Höfele. Die musikalische Leitung hat Martin Künstner, der im November vergangenen Jahres auch die Eninger Jagdhornbläser übernommen hat.
Gestartet wird am frühen Abend mit Johann Strauß. Kein Italiener, allerdings wird das Thema nicht verfehlt. Aus »Eine Nacht in Venedig« erklingen die Ouvertüre, der Chor »Horch von St. Marco der Glocken Geläut« und die bekannte Tenorarie »Ach wie so herrlich zu schaun«. Und dann geht es mit Vincenzo Bellinis »Konzert für Trompete und Orchester« und Simon Höfele hinein in die italienische Musikliteratur. Seine Fortsetzung erfährt dies mit Otorino Respighis »Antiche Danze«, einem im barocken Stil gehaltenen besinnlich-schönen Streicherstück.
Zauberhafter Bellini
Vom Meister des Belcanto, Vincenzo Bellini, sind dann Ausschnitte aus »La Sonnambula« zu hören. Christine Reber und Pablo Marin werden vom Chor begleitet, schließlich endet der Ausschnitt in dem zauberhaften Chor »Qui la selva«.
Das große Jagdhorn, auch Piquerhorn oder Parforcehorn genannt, ist französischen Ursprungs und hatte seine Blütezeit unter Ludwig XIV und Ludwig XV. Es wurde dann aber auch in anderen Ländern eingeführt. Der große italienische Opernmeister Gioacchino Rossini komponierte 1828 das »Rendez-vous de chasse« für vier Solo-Parforcehörner und Orchester. 190 Jahre nach seiner Entstehung erlebt das Stück bei der »Classic Night« seine Erstaufführung in Reutlingen durch die Eninger Jagdhornbläser und die Württembergische Philharmonie.
Drei bekannte neapolitanische Sätze bilden den Abschluss vor der Pause. Christine Reber singt die »Torna a Surriento« von Ernesto Curtis, im Duett mit Tenor Pablo Marin dann das bekannte »Come prima«, bevor zusammen mit dem Chor das nicht minder berühmte »Funiculi, Funicula« erklingt. Das volkstümlich gehaltene Lied von Luigi Denza wurde 1880 aus Anlass der Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv komponiert. Diese Seilbahn wurde 1944 beim Ausbruch des Vesuvs völlig zerstört, das Lied aber lebt bis heute erfolgreich als klassischer Evergreen weiter.
Mit der dramatischen Ouvertüre aus »Die Macht des Schicksals« von Giuseppe Verdi startet der zweite Teil des Abends. Es folgen die Bravour-Arien von Giacomo Puccini »O mio babbino caro« aus »Gianni Schicchi« mit Christine Reber und »E lucevan le stelle« aus Tosca. Mit dem prächtigen Konzert für Trompete und Orchester B-Dur des Barockkomponisten Tomaso Albinoni geht es dem Schluss entgegen, der ganz dem Werk von Giuseppe Verdi gewidmet ist.
Es beginnt mit dem »Chor der Gefangenen« aus »Nabucco« gefolgt von Ausschnitten aus »La Traviata«. Die Tenor-Arie »Lunga da lei«, der Chor »Bacchanal«, die Sopran-Arie »Sempre libera« und das Trinklied »Brindisi« erklingen, bevor es mit der Ballettmusik und dem Triumphmarsch aus »Aida« in die Vollen samt Feuerwerk geht – wie immer taktgenau abgeschossen von Friedl Treutlein. (GEA)
07121/302-292, 302-210 oder 52646
DIE ENINGER JAGDHORNBLÄSERKAMERADSCHAFT
Parforcegruppe entstand im Jahr 1970
Die Eninger Jagdhornbläserkameradschaft wurde im Jahr 1967 gegründet. 1970 entstand zusätzlich eine Parforce-Horn-Gruppe . Die Eninger Jagdhornbläser verzeichneten große Erfolge in der Vergangenheit, wurden Landessieger, belegten mehrmals vordere Plätze und begleiteten allein sechsmal Staatsempfänge in Stuttgart.
Derzeit besteht die Gruppe aus zehn aktiven Bläsern unter der Leitung von Winfried Schupp. Am Hubertustag, 3. November, ist die Aufführung der »Grand Messe de St. Hubert« in der Amanduskirche in Bad Urach geplant. (GEA)