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Neues VHS-Programm: Fake News thematisieren

Volkshochschule setzt im neuen Programmheft den Fokus auf die Medienkompetenz

Das neue Programm der Reutlinger VHS beschäftigt sich mit Fake News. Foto: Adobe Stock
Das neue Programm der Reutlinger VHS beschäftigt sich mit Fake News.
Foto: Adobe Stock

REUTLINGEN. »Es geht um das große Thema der nächsten Jahre«, sagt Dr. Ulrich Bausch, Geschäftsführer der Reutlinger Volkshochschule, warum er und sein Team sich für den Titel »Alles Fake? Medienkompetenz im Fokus« für das neue Programmheft entschieden haben. Neben der Altersarmut und dem Klimawandel seien Falschmeldungen für Demokratien gefährlich, weil sie unter anderem Wahlen manipulieren.

Deshalb beschäftigt sich die VHS mit den Fragen: Wie werden wir informiert oder auch desinformiert? Und wie kann man Fake News erkennen? »Wir wollen die Menschen für morgen fit machen«, nennt Dr. Philipp Marquardt, Abteilungsleiter für Sprachen, seine Beweggründe. »Die Medienkompetenz wird immer mehr in Zweifel gezogen. Sprache ist dabei ein zentrales Medium. Deshalb sollten wir uns fragen, ob wir uns überhaupt noch verstehen und wie wir über Themen sprechen?« Auch Marquardts Ziel sei es, die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren.

Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt auf den sozialen Medien wie Facebook und den dort vermehrt als Fakt verbreiteten Fehlinformationen. »In der Bevölkerung wurde es noch nicht wirklich verstanden, dass guter Journalismus wichtig ist und eben etwas kostet«, hebt Bausch die Arbeit der 45 000 Journalisten in Deutschland hervor.

Die VHS kooperiert daher mit der neu gegründeten »Bürgerak@demie«, um mehr Medienkompetenz zu vermitteln. Damit erhalten die Teilnehmer den Zugang zu 800 Lehrvideos, in denen die Arbeit der klassischen und sozialen Medien transparent gemacht wird, heißt es im neuen Programmheft.

Mit der Frage: »Wie objektiv sind Journalisten?« wird sich Claus Kleber, Moderator des ZDF heute Journals, im Saal der Volkshochschule beschäftigen. »Die prominenten Redner machen solche Themen für das Publikum zugänglicher«, beschreibt Stefan Junger von der VHS-Öffentlichkeitsarbeit. Nach dem Vortrag steht Kleber dem Publikum Rede und Antwort.

Die VHS greift das Thema »Digitalisiertes Lernen« auf. Dabei befassen sich die Referenten mit der aktuellen Lage in Schulen und stellen die These auf: Entscheidend für guten Unterricht und Lernerfolge seien die Lehrkräfte, nicht die Medientechnik. »Pädagogen meinen auch, es käme nicht auf die Anzahl der elektronischen Geräte wie Tablets an – man brauche hauptsächlich gut ausgebildete Lehrer«, sagt Ulrich Bausch.

Aber auch das Thema Gesundheit, verknüpft mit der Digitalisierung, steht bei der VHS auf dem Programm. Fachärztin für Allgemeinmedizin Dr. Gabriele Weiß informiert über das »docdirekt«, eine Möglichkeit, sich von einem Hausarzt per Videoschaltung beraten zu lassen. Seit 2018 können gesetzlich versicherte Patienten in Baden-Württemberg zwischen 9 und 19 Uhr sich mit einem Online-Arzt verbinden lassen. Alle Ärzte sind in eigenen Praxen niedergelassen oder angestellt. Somit ersparen sich Patienten den Weg zur Praxis oder den langatmigen Aufenthalt im Wartezimmer.

Ein Blick in das Heft lohnt sich. »Neu dazugekommen sind etwa zehn Prozent vom vorherigen Kursangebot und die Bandbreite wächst«, sagt Thomas Becker, Abteilungsleiter für allgemeine und kulturelle Bildung. Eine solcher Neuheiten sind die sogenannten »flexiSkills-Kurse«. Hier können Teilnehmer berufsspezifische Schwerpunkte in Englisch oder Spanisch vertiefen. Die Sprachkurse werden auch in Kompaktform angeboten. Neben 600 Gesundheitskursen erhalten Kochbegeisterte neue Rezeptanregungen. (GEA)