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Nach Verfolgungsjagd: Reutlinger Tiefgaragen-Rehbock freigelassen

Das am Maifeiertag von Jägern mitten in der Reutlinger Stadt gefangene Tier durchstreift jetzt wieder die Wälder des Markwasen. Zum Abschied winkt auch der Oberbürgermeister.

Nur einen kurzen Augenblick lang wartet der Rehbock im Pferdeanhänger, dann ist er schneller weg als die versammelten Menschen g
Nur einen kurzen Augenblick lang wartet der Rehbock im Pferdeanhänger, dann ist er schneller weg als die versammelten Menschen gucken können. FOTO: ZENKE
Nur einen kurzen Augenblick lang wartet der Rehbock im Pferdeanhänger, dann ist er schneller weg als die versammelten Menschen gucken können. FOTO: ZENKE

REUTLINGEN. Glückliches Ende einer wilden Geschichte aus dem Tierreich: Dienstagnachmittag ist der am Maifeiertag mitten in der Stadt von Jägern gefangene Rehbock wieder freigelassen worden. Entdeckt wurde das stolze Tier Montagmorgen in der Tiefgarage der Stadthalle, schließlich zu seinem Besten eingefangen hinter dem alten Feuerwehrhaus. Zum Abschied winkt auch Oberbürgermeister Thomas Keck dem vierbeinigen Reutlinger hinterher.

»Das kann man sich nicht vorstellen, was der für eine Kraft hat«, sagt Jagdpächter Matthias Bögle voller Respekt über den Bock. Der Waldbewohner wurde wohl aus seinem Revier in Richtung Stadt getrieben. »Der Rehbock hat Bissspuren an Rücken und Keule. Das deutet darauf hin, dass er vor einem nicht angeleinten Hund geflüchtet ist«, erklärt Bögle. Wahrscheinlich hat ihn die panische Flucht über den Georgenberg und das Kreisklinikum am Steinenberg bis zur Tiefgarage der Stadthalle geführt – alleine dieser Weg sei schon eine gewaltige Anstrengung.

Doch dann hat er sich schließlich auf den Parkdecks noch eine kräftezehrende Verfolgungsjagd mit zehn Jägern und einigen Polizisten geliefert – und ist erneut entwischt. Am Dienstag wird der Bock in einem Pferdeanhänger von zwei Menschen vor die Grillhütte hinter dem Forsthof gefahren, die auch anderweitig schon ihr Herz für wilde Tiere entdeckt haben: Es sind mit Felix Wiedemann und Ramona Frey die Zieheltern der beiden Wildschweine Lotte und Tilda. Auf dem Hof der Wiedemanns durfte der Gefangene eine ruhige Nacht verbringen. Viele Menschen winken ihm hinterher.

Neben Jagdpächter Bögle und Kollegen auch Oberbürgermeister Thomas Keck, der sich erstaunt erzählen lässt, der flüchtende Vierbeiner habe ja auch mal kurz im Rathaus vorbeigeschaut. Keck öffnet die Tür des Anhängers, der Bock traut dem Frieden zunächst nicht. Dann rennt er blitzschnell in den Forst. (GEA)