REUTLINGEN. Mit mehr als 218 Kilogramm Verpackungsabfall pro Kopf und Jahr bleibt Deutschland weiterhin unangefochtener europäischer Spitzenreiter beim Anfall von Verpackungsabfällen. In Nachbarstaaten wie Italien werden 197, in Frankreich 188 und in Dänemark 163 Kilogramm Verpackungsabfall produziert. In Deutschland läuft etwas gewaltig schief, denn die Bürger werden in Supermärkten und Drogerien nicht nur zu Ostern mit Rekordmengen unnötiger Verpackungen zugemüllt. Dabei ergibt eine repräsentative Umfrage der Aris Umfrageforschung GmbH im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dass für mehr als drei Viertel der Befragten eine möglichst rohstoffschonende Herstellung von Produkten und die sparsame Verwendung von Verpackungsmaterialien eine sehr große Bedeutung haben.
Auf Initiative von Gabriele Janz und Karin Zäh, den beiden Organisatorinnen des Neigschmeckt-Marktes und Betreiberinnen von »Kunst und Feinkost«, ein Unternehmen, das Projekte aus Reutlingen heraus für die Reutlinger Bürgerschaft entwickeln will, gibt es am Freitag, 13. April, von 13 bis 19 Uhr auf dem Marktplatz eine Informationsveranstaltung zum Thema. Sie ist überschrieben mit »Wir packen’s an! Verpackungsmüll vermeiden.« Beteiligt sind unter anderem der BUND, Greenpeace, das Umweltbildungszentrum Listhof, die Technischen Betriebsdienste (TBR) oder das Programmkino Kamino.
Ziel ist es, die Reutlinger dafür zu sensibilisieren, weniger Abfall zu produzieren. »Mehr Hirn, weniger Müll«, formuliert Edith Willmann vom BUND-Kreisverband Reutlingen, der schon vor 30 Jahren mit Aktionen zur Müllvermeidung aufgerufen hat. (GEA/DPA)