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Markanter Sakralbau in Betzingen wird jetzt renoviert

Die Neuapostolische Kirche in Reutlingen-Betzingen soll ertüchtigt werden. Mitglieder feiern am Sonntag vorerst letzten Gottesdienst.

Wird renoviert und umgebaut: Der  Sakralbau der  Neuapostolischen Kirche in Betzingen. FOTO: KIRCHE
Wird renoviert und umgebaut: Der Sakralbau der Neuapostolischen Kirche in Betzingen. FOTO: KIRCHE
Wird renoviert und umgebaut: Der Sakralbau der Neuapostolischen Kirche in Betzingen. FOTO: KIRCHE

REUTLINGEN-BETZINGEN. Den vorläufig letzten Gottesdienst in ihrem Kirchengebäude in der Dürrstraße 15 feiern die neuapostolischen Christinnen und Christen am kommenden Sonntag, 5. März, mit Bischof Matthias Grauer. Danach beginnen umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten am denkmalgeschützten Sakralbau.

Im vorerst letzten Gottesdienst wird die Fusion der beiden Kirchengemeinden Reutlingen-Süd und Reutlingen-West zur neuen Kirchengemeinde Reutlingen vollzogen. Die neu strukturierte Gemeinde wird während der Umbauzeit Gottesdienste in der Reutlinger Alexanderstraße 80 erleben und dann im Verbund – voraussichtlich Ende 2024 – das renovierte Gotteshaus in der Dürrstraße beziehen.

Energetische Maßnahmen

Die Umbaumaßnahmen haben mehrere Schwerpunkte. Zum einen wird das Gebäude funktional aufgewertet, Nebenräume werden, wo dies möglich ist, so umgestaltet, dass sie heutigen Anforderungen besser genügen. Die Barrierefreiheit im Gebäude wird ebenfalls hergestellt, hierzu wird unter anderem ein Aufzug eingebaut.

Zum anderen sind auch Maßnahmen im Bereich der Ökologie vorgesehen, so wird unter anderem die Wärmeversorgung auf eine sogenannte Hybridanlage umgestellt. Eine neue Wärmepumpenanlage, welche durch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach mit selbst erzeugtem Strom versorgt wird, übernimmt den größten Teil der notwendigen Versorgung. Ein Elektrospeicher rundet die energetischen Maßnahmen ab. Des Weiteren werden auch die Außenanlagen, also Parkplätze, Eingangsbereiche und der Garten umgestaltet.

Der weithin sichtbare markante Bau in der Dürrstraße wurde Anfang der 1950er- Jahre unter der Leitung des Reutlinger Architekten Ernst Digel errichtet und am 19. September 1953 geweiht – nachdem das schon damals bestehende Kirchengebäude in der Alexanderstraße für die rasch gewachsene Reutlinger Kirchengemeinde zu klein geworden war. Über den neuen Sakralbau mit seinem ungewöhnlichen wappenförmigen Grundriss wurde in mehreren Zeitschriften berichtet: sogar in den USA. Die Immobilie wurde in Artikeln als »Modernste Kirche Europas« bezeichnet.

Seit Juni 1906 werden in Reutlingen regelmäßig neuapostolische Gottesdienste gefeiert. Die Zahl der Gemeindemitglieder wuchs trotz der beiden Weltkriege und schwieriger politischer und wirtschaftlicher Bedingungen stetig, sodass auch in den umliegenden Ortschaften Gemeinden gegründet und Gotteshäuser gebaut werden konnten. Aktuell umfasst der Kirchenbezirk Reutlingen 16 Gemeinden. Etliche Gemeinden sind Gründungsmitglied beziehungsweise Gastmitglied in lokalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (ACK), die Reutlinger Stadtgemeinden engagieren sich zusätzlich auch im Rat der Religionen. (eg/GEA)