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Aktuell Flüchtlinge

Mahn-Aktion der Seebrücke auf dem Reutlinger Marktplatz

Foto: Norbert Leister
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. Innerhalb von wenigen Wochen wiesen die Reutlinger Seebrücke und Asylpfarrerin Ines Fischer zum zweiten Mal auf die schlimme Situation in griechischen Flüchtlingslagern hin: Auf dem Marktplatz wurde heute Kleidung gesammelt, die in die Flüchtlingslager geschickt werden soll. Im Vordergrund der Aktion stand aber die Information über die unbeschreiblichen Zustände in den Lagern und im Mittelmeer.

»Auf allen Flüchtlingsrouten sind zurzeit noch mehr Menschen unterwegs«, erläuterte Markus Groda von der Seebrücke. Und wenn ein paar wenige Geflüchtete, die ganz offiziell Asyl beantragt haben, aufs griechische Festland gebracht wurden, »dann sind sie dort in die Obdachlosigkeit entlassen worden«, betonte auch Katharina Bausch von der Seebrücke.

Hinzu kommt laut Groda, dass die Stadt Reutlingen sich in Sachen zusätzlicher Aufnahme von Geflüchteten nicht bewege. »Wir haben auf unsere Anfrage nur eine unbefriedigende Antwort erhalten«, kritisierte er. Offensichtlich habe die Verwaltungsspitze nichts getan, um sich über den Städtetag für ein Landesaufnahmeprogramm einzusetzen. »Dabei gibt es sehr wohl Städte und Gemeinden, die sich positioniert haben«, so Katharina Bausch.

Mehrstetten etwa habe fünf zusätzliche Flüchtlinge aufgenommen. »Schleswig-Holstein und Thüringen haben sich auch bereits eindeutig für die Aufnahme weiterer Geflüchteter ausgesprochen«, so Groda. »Wenn man sich, so wie Reutlingen, mit dem Titel ›Sicherer Hafen‹ schmückt und dann nichts tut – das passt nicht.«

Zumal die griechische Küstenwache nach Medienberichten Bootsflüchtlinge im Mittelmeer auf aufblasbaren Rettungsinseln aussetzt, anstatt sie aufs rettende Festland zu lassen, berichtete Asylpfarrerin Ines Fischer. (GEA)