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Konstruieren als Lernchance für Kinder?

Die Eduard-Spranger-Schule ist die erste Konzept-Partnerschule der Hochschulen Reutlingen und Weingarten

Als Vertreter der Hochschule Reutlingen überreicht Professor Eckhard Hennig Schulleiterin Gabriele Kupfer (Zweite von rechts) da
Als Vertreter der Hochschule Reutlingen überreicht Professor Eckhard Hennig Schulleiterin Gabriele Kupfer (Zweite von rechts) das Projektschild »Startlearning«. Foto: TEC/PR-KRK
Als Vertreter der Hochschule Reutlingen überreicht Professor Eckhard Hennig Schulleiterin Gabriele Kupfer (Zweite von rechts) das Projektschild »Startlearning«.
Foto: TEC/PR-KRK

REUTLINGEN. Die Eduard-Spranger-Schule in Reutlingen ist die erste Konzeptpartnerschule der Hochschulen Reutlingen und Weingarten im Zuge des Gemeinschaftsprojekts Startlearning, das von der Vector-Stiftung gefördert wird.

Konkret geht es dabei um Ingenieure und Pädagogen, die die Schüler bei der Entwicklung eigenständiger technischer Lösungen für Fragestellungen des Schulalltags unterstützen. Und zwar mit Erfinderkisten, die das Lernen im Sachunterricht der Grundschule im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, aber auch in den Fächern Biologie, Naturphänomene und Technik (BNT) der Sekundarstufe I für Lehrer und Schüler kreativer, aktiver und praktischer machen sollen.

Förderung der Kreativität

Diplom-Ingenieurin Monika Hennig mit dem Schwerpunkt Technik an der Hochschule Reutlingen freut sich, dass die erste Partnerschule aus Reutlingen kommt. Sie unterstützt die Lehrkräfte im Gemeinschaftsprojekt durch Fortbildungen und Unterrichtsbegleitung: »Wir entlasten die Lehrkräfte durch die Bereitstellung von Materialien, Fortbildungen und tutorieller Unterstützung.« Am 30. Mai übergab Professor Eckhard Hennig offiziell das Partnerschild an Schulleiterin Gabriele Kupfer: »Wir fördern so von Anfang die systematische Kreativität der Kinder und aktivieren kognitiv deren Neugier.«

Für Naturwissenschaftslehrerin Stefanie Fritz ist es eine kreative Möglichkeit, die Motivation der Schüler langfristig zu halten und den kreativen Aspekt von Technik im Unterricht durch externe Fachleute den Schüler zu vermitteln. Damit würden die Lehrenden und die Schüler nach dem neuesten Stand der Bildungsforschung arbeiten.

Die Erfinderkisten stehen den Schulen zum Verbleib kostenlos zur Verfügung. Sie enthalten Unterrichtsmaterial und Anleitungen zu mehreren Themen, zum Beispiel zur Konstruktion von Schneckenbehausungen oder von Warm- und Kalthalteboxen. Derzeit werden weitere Erfinderkisten erarbeitet. Ziel ist es jeweils, die Themen mehrperspektivisch, aus technischer und naturwissenschaftlicher Perspektive zu betrachten.

Wie Ingenieure lernen die Kinder und Jugendlichen dabei das methodische Vorgehen beim Konstruieren. Sie erhalten eine Aufgabenstellung aus der Alltagswelt. Anschließend übertragen sie naturwissenschaftliche Phänomene auf technische Fragestellungen. Dann konstruieren sie mit Alltagsmaterialien und einfachen Werkzeugen.

»Unser Prinzip ist, dass wir keine Lösungen vorgeben, keine Anleitungen, sondern Schüler dazu ermutigen eigene Lösungsideen zu wagen und diese umzusetzen«, berichtet Holger Weitzel, Professor für Biologie in Weingarten. Die Fehler, die dabei gemacht würden und den Umgang mit diesen, dienen als Katalysatoren für vielseitige Lernprozesse.

Schulleiterin mit positivem Fazit

Das Fazit von Schulleiterin Kupfer fällt äußerst positiv aus: »Unser Lehrpersonal erhält nicht nur Zugang zu Forschung und Wissenschaft. Mit den Erfinderkisten vernetzen wir im Lehrplan Naturwissenschaft und Technik für den BNT- sowie Sachunterricht und erhalten ein komplettes Paket an didaktisch ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten mit den Themen Technik und Biologie.« (pm)