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Hochschule bekommt eigene Wetterstation

Ein weiterer Baustein zur Verbindung von Lehre und Praxis geht jetzt im Hohbuch an den Start

Die Hochschule hat jetzt eine eigene Wetterstation. FOTO: HOCHSCHULE
Die Hochschule hat jetzt eine eigene Wetterstation. FOTO: HOCHSCHULE
Die Hochschule hat jetzt eine eigene Wetterstation. FOTO: HOCHSCHULE

REUTLINGEN. Das Projekt »Demonstrator Virtuelles Kraftwerk Neckar-Alb« hat Zuwachs bekommen. Für die künftige Energieversorgung werden an der Hochschule in diesem realen Lehr-, Forschungs- und Entwicklungslabor Produkte projektbeteiligter Industriepartner entwickelt, geprüft und optimiert. Das Gemeinschaftsprojekt des Umweltministeriums Baden-Württemberg und der Hochschule Reutlingen ist gleichermaßen Demonstrations- und Testumgebung sowie Lern- und Forschungsplattform für die Studierenden sowie Professoren am Reutlinger Energiezentrum.

Nach der Eröffnung durch Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller Anfang Februar 2018 wurde jetzt zum Semesterabschluss auf dem Treppenhaus Ost von Gebäude 4 eine Wetterstation installiert. Während des Sommersemesters hatten die Studenten Illia Buhaiov, Lorenz Hajek, Oleksii Kiz und Johannes Müller in einem internationalen Team an der Wetterstation gearbeitet und einen geeigneten Standort gefunden. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von den Hochschul-Werkstätten. Genau für diese Verbindung von Lehre und Praxis steht die Hochschule Reutlingen. Die Projektbeteiligung von Master-Studierenden des Studiengangs »Dezentrale Energiesysteme und -effizienz« ist Teil des Studiums: »In einzelnen Forschungs- und Entwicklungsprojekten können die Studierenden ihre Abschlussarbeiten in Angriff nehmen und haben Gelegenheit, Praxiserfahrung zu sammeln.«

»Die Besonderheit dieses Projektes ist der Live-Betrieb vernetzter Energieanlagen an der Hochschule«, erklärt Dr. Bernhard Nold. Die Anlagen auf dem Campus werden von Studierenden mit innovativen Softwarelösungen der Industriepartner angesteuert und getestet. Die lokalen Messwerte der Wetterstation werden in die Steuerung des virtuellen Kraftwerks einbezogen. Damit können witterungsbedingte Heizlasten real abgebildet werden. Die Leitwarte des virtuellen Kraftwerks überwacht auf dem Campus momentan zwei Blockheizkraftwerke, eine Adsorptionskältemaschine, zwei Ladesäulen für Elektroautos, eine PVT-Anlage – die gleichzeitig Photovoltaikstrom und solare Wärme gewinnt, eine Wärmepumpe, Speicher und Konvektoren zur Abgabe von Heiz- und Kühlleistung.

Die Wetterstation ist nun die nächste Anlage im Virtuellen Kraftwerk. Ihr Aufbau basiert auf der Überarbeitung früherer Wetterstationen der Bereiche Physik und Mechatronik und wurde zusätzlich durch Pyranometer zur Strahlungsmessung erweitert. Gemessen werden sowohl Temperatur, Luftfeuchte und Windrichtung als auch Windgeschwindigkeit, Niederschlag sowie direkte und diffuse Sonneneinstrahlung.

Die Messwerte werden zunächst auf lokaler Ebene erfasst und dann in der Leitwarte des Demonstrators virtuelles Kraftwerk Neckar-Alb gesammelt (Adresse siehe unten). Die nächsten Schritte sind die Vernetzung der Leitwarte mit einer größeren Photovoltaikanlage sowie die Installation von Temperatursensoren in neun ausgewählten Räumen der Hochschule. Mithilfe der Raumtemperaturmessungen werden mathematische Modelle der Hochschulgebäude validiert. Ziel ist, das Potenzial der Hochschulgebäude als Wärmespeicher zu bewerten. (GEA)

 

www.virtuelles-kraftwerk- neckar-alb.de/demonstrator/