REUTLINGEN. Josh Brightbill, Künstler aus der US-amerikanischen Partnerstadt Reading, hat Brezel-Interpretationen mitgebracht. Sie sind Bestandteil einer Graffiti- und Streetart-Ausstellung im Rathaus, die bis Freitag, 6. September, läuft.
Brightbill ist einer von rund fünfzig Künstlern aus Reutlingen und deren Partnerstädte Reading, Aarau (Schweiz), Bouaké (Elfenbeinküste) und Ellesmere Port (Großbritannien), die zwei Tage lang in Reutlingen zusammenkommen, um eine 150 Meter lange und vier Meter hohe Betonwand in der Sondelfinger Straße 8, hinter dem Gelände der Rohstoff-Verwertung Reutlingen, »farbgewaltig« zu gestalten.
Das Projekt »urbana.rt« ist ein Jugendarbeitsprojekt der Stiftung Jugendwerk, das in Kooperation mit der Abteilung Jugend des städtischen Amtes für Schule, Jugend und Sport organisiert wurde. Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturamt, das die Teilnahme der Künstler aus Reutlingens Partnerstädten koordinierte, und zeige, »dass die Jugendkultur im Kulturbetrieb der Stadt angekommen ist«, meinte Robert Hahn bei der Ausstellungseröffnung in der Eingangshalle des Rathauses.
In seiner Begrüßung verschwieg der Kulturbürgermeister nicht, dass sich an dieser Kunstform »nach wie vor die Geister scheiden«. So seien Graffiti in der Vergangenheit in Gegenden entstanden, die mit Verwahrlosung in Verbindung gebracht werden – was dann auch mit den Arbeiten assoziiert worden sei. Inzwischen sei Streetart jedoch anerkannt und würde – Stichwort Banksy – in der Kunstwelt gefeiert. So ist das teil-geschredderte Ballonmädchen-Bild dieses wohl bekanntesten Straßenkünstlers seit März als Dauerleihgabe in der Stuttgarter Staatsgalerie zu sehen. (GEA)