REUTLINGEN. Der Reutlinger Geschichtsverein lädt zusammen mit der Volkshochschule zum Onlinevortrag des Berliner Historikers Karl-Heinz Steinle am Montag, 25. Januar um 20 Uhr ein. Steinle spricht zu »Repression und Verfolgung homosexueller Männer in Württemberg mit Beispielen aus Reutlingen«.
Im Zuge der Reichsgründung 1871 wird in Württemberg der Strafrechtsparagraf 175 eingeführt. Er kriminalisiert männliche Homosexualität, oft auch diejenigen, die heute als Transgender bezeichnet werden. Der Paragraf bestimmt über 120 Jahre die Lebenswelten vieler Menschen. 1935 von den Nationalsozialisten verschärft, wird er erst 1994 abgeschafft.
Der Referent gibt einen Überblick über die Wirkungsgeschichte des Paragrafen im NS- und Nachkriegsdeutschland und stellt Biografien von Betroffenen mit Reutlingen-Bezug vor. Die Veranstaltung ist zugleich ein Beitrag des Geschichtsvereins zum diesjährigen Tag für die Opfer des Nationalsozialismus, der stets am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz begangen wird.
Karl-Heinz Steinle arbeitet als Historiker für die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld in Berlin und die Forschungsprojekte »Lebenswelten, Repression und Verfolgung ›LSBTTIQ‹ in Baden und Württemberg im Nationalsozialismus« und der Bundesrepublik der Universität Stuttgart sowie »Queer durch Tübingen« des Stadtarchivs Tübingen. Der Vortrag wird ausschließlich im Livestream übertragen. Anmeldungen sind bei der Volkshochschule per Telefon oder per E-Mail möglich, die Zugangsdaten werden dann mitgeteilt. Gebühren 6, ermäßigt 3 Euro. (eg)
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