REUTLINGEN. Eine Frau schaut in ihrem weißen Mercedes gebannt auf das Navigationssystem. Das Durchfahrt-Verboten-Schild - rund, weiß in der Mitte, roter Rand - das am Planie Kino mitten auf der Gartenstraße steht, ignoriert sie. Genauso den Zusatz »Anlieger frei bis Baustelle« und die zahlreichen rot weißen Absperrungen. Wenig später, an der Kreuzung Aulberstraße, wird sie das bereuen. Dann geht's nämlich nicht weiter und ihr Navi wird sagen: »Route neu berechnen«.
Wer sich das ersparen will, meidet die Gartenstraße am besten bis Mitte August. Solange wird sie als Durchgangsstraße nämlich nicht zu gebrauchen sein, weil sie für die Mehrbelastung durch das neue Stadtbuskonzept fit gemacht wird. Während der verschiedenen Bauabschnitte wird es immer wieder zu Vollsperrungen kommen. Einzelne Gebäude können zwar über Umwege erreicht werden, wer dort allerdings nicht hin muss, sollte sich spätestens am Kino entscheiden, rechts in die Beutterstraße abzubiegen und das Gebiet zu umfahren.
Einige Autofahrer tun sich mit dieser Entscheidung jedoch schwer. An besagter Kreuzung kommt der Verkehr heute teilweise fast zum Stillstand. So mancher scheint sich trotz sämtlicher Hinweisschilder zu fragen: Kann ich da wirklich nicht durchfahren? Nicht wenige probieren es, und stoppen erst, wenn ihnen ein Bagger im Weg steht. Wie zum Beispiel ein Smartfahrer, der dann rückwärts fahren muss, die Kreuzung blockiert und für noch mehr Unmut bei den Verkehrsteilnehmern sorgt.
Gefährlicher als sonst leben aktuell Fußgänger, die parallel zur Gartenstraße die Aulberstraße kreuzen wollen. Mancher Pkw-Lenker, der durch die Vollsperrung zum Abbiegen auf die Aulberstraße gezwungen wird, hält das Ganze für eine abknickende Vorfahrtsstraße. Dem ist allerdings nicht so. Fußgänger, die grün haben, haben dort immer noch Vorrang. (GEA)