REUTLINGEN. Der Altstadtfreundeskreis drängt darauf, dass nach der Wilhelmstraße auch die Nebenbereiche gestalterisch aufgewertet werden. »Vorne hui und hinten pfui« ist nach den Worten des stellvertretenden Freundeskreis-Vorsitzenden Jürgen Robert Klein keine gute Charakterisierung für die Reutlinger Altstadt. Vor allem durch Pflasterung und Beleuchtung könne man hier mehr Aufenthaltsqualität schaffen.
Beim Stammtisch des Altstadtfreundeskreises in der Gaststätte Vis-a-Vis ging es dabei nicht nur um die obere Kanzleistraße, sondern auch ums Geberviertel. Das sei zwar vor Jahrzehnten saniert worden, aber mittlerweile in die Jahre gekommen. Freundeskreis-Vorstand Dr. Konrad Kern plädierte dafür, es wieder stärker in den Fokus der Stadterneuerung zu rücken. Das gilt auch für die Metzgerstraße. Wenn das neue Buskonzept im Herbst dieses Jahres umgesetzt sei, müsse man sich hier aktiv um eine Umgestaltung kümmern.
Auch um die historische Häuserzeile an der Oberamteistraße ging es beim Stammtisch. Nachdem der Altstadtfreundeskreis sich die Musterfassade genau angeschaut hat, plädiert er bei einer gläsernen Biberschwanzdeckung für die transparentere Variante mit Metallschienen. Seit Ende März kann man sich an Ort und Stelle das Fassadenmodell für den Neubau anschauen, der die historische Häuserzeile Oberamteistraße ergänzen soll. Der Entwurf des Stuttgarter Büros Wulf Architekten ist siegreich aus einem Planungswettbewerb für die Sanierung der bestehenden Gebäude hervorgegangen. Der Neubau, der die in Schieflage geratenen Altbauten stützen soll, ist als hölzerne Fachwerkkonstruktion mit einer Hülle aus gläsernen Biberschwanzziegeln gestaltet. (eg)