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Endlich wieder Reutlinger Stadtfest: Was geboten ist

Nach sechs Jahren Pause war's wieder so weit. Am Freitagabend startete das Reutlinger Stadtfest. In der Stadt ist nun zwei Tage lang einiges geboten, Vereine und Organisationen haben sich richtig ins Zeug gelegt. Nur das Wetter spielte zum Auftakt nicht so richtig mit.

Strahlt nach dem Fassanstich: Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck (links) neben Bierkönigin Deborah Leutner.
Strahlt nach dem Fassanstich: Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck (links) neben Bierkönigin Deborah Leutner. Foto: Dieter Reisner
Strahlt nach dem Fassanstich: Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck (links) neben Bierkönigin Deborah Leutner.
Foto: Dieter Reisner

REUTLINGEN. Was für eine Freude: Endlich wieder Stadtfest, nach sechs Jahren Pause. Zwei Mal war die Sause Corona und den Folgen der Pandemie zum Opfer gefallen. Am Freitagabend verwandelte sich die Reutlinger Innenstadt dann aber wieder in eine fröhliche und bunte Flanier- und Partymeile. Und das, obwohl das Wetter nicht wirklich Erbarmen mit dem Stadtfestkomitee hatte. Was am ersten Abend geboten war.

Eröffnung. »Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will.« Mit Oberbürgermeister Thomas Keck sorgte beim Stadtfest ein Bier-Liebhaber für den Fassanstich, der praktischerweise auch noch allerlei Trinksprüche parat hat. Drei Schläge benötigte der OB, nachdem man ihm eine Schürze und eine Feuerwehr-Mütze verpasst hatte, »die sicher sechs Größen z'klein« war. Keck bekam auch direkt einen so mächtigen Krug überreicht, dass er sichtbar Mühe hatte, ihn elegant zum ersten Schluck zu heben. Zwei Kilo schwer ist das Teil, verrieten die Vertreter von Stuttgarter Hofbräu danach, und ganze drei Liter passen rein - laut Keck wurde aber »höchstens ein Liter« reingefüllt. Hingucker auf der Bühne: Die baden-württembergische Bierkönigin Deborah Leutner. Die 26 Jahre alte Marketing- und Eventmanagerin setzte sich bei der Wahl gegen 800 andere Kandidatinnen durch - und hat nun zwei Jahre lang ein straffes Programm vor sich. Nach dem Fassanstich in Reutlingen ging's direkt weiter, zwei weitere Feste warteten auf Eröffnung.

Verteilte nach dem Fassanstich Bier an alle, die anstanden: Stadtmarketing-Chefin Anna Bierig.
Verteilte nach dem Fassanstich Bier an alle, die anstanden: Stadtmarketing-Chefin Anna Bierig. Foto: Dieter Reisner
Verteilte nach dem Fassanstich Bier an alle, die anstanden: Stadtmarketing-Chefin Anna Bierig.
Foto: Dieter Reisner

Stimmung. Die Besucher hatten Lust auf's Stadtfest - das war trotz des teilweise regnerischen Wetters deutlich zu merken. So flanierten viele schon direkt um 18 Uhr durch die Straßen, gönnten sich den ersten Aperol und die erste Currywurst. Beste Laune auch beim Stadtfestkomitee und beim OB, der den Aufbau schon am Vortag von seinem Arbeitsplatz im Rathaus aus verfolgt hatte. »Es ist hammerhart was hier geht, und wie viele Ehrenamtliche im Einsatz sind«, lobte Keck bei der Begrüßung. »Unser Stadtfest bleibt trotz der Größe ein Fest der Vereine.«

Gute Laune auch hinter der Theke: Das Stadtfest in Reutlingen lebt vom ehrenamtlichen Engagement, hier Mitglieder des Musikverei
Gute Laune auch hinter der Theke: Das Stadtfest in Reutlingen lebt vom ehrenamtlichen Engagement, hier Mitglieder des Musikvereins Betzingen. Foto: Dieter Reisner
Gute Laune auch hinter der Theke: Das Stadtfest in Reutlingen lebt vom ehrenamtlichen Engagement, hier Mitglieder des Musikvereins Betzingen.
Foto: Dieter Reisner

Vereine. So bunt ist Reutlingens Vereinslandschaft: Mehr als 50 Vereine und Gastronomen sind an diesem Stadtfest vertreten. Von Gyros bis Cevapcici, von Crêpes bis Pommes, von Souvlaki bis Gözleme: Wirklich für nahezu jeden kulinarischen Geschmack ist etwas geboten. Besonders um die Marienkirche herum gibt's viel zu hören und zu riechen. Hier haben mehrere Kulturvereine ihre Stände und bieten landestypische Speisen, am Freitagabend lief beispielsweise laut griechische Musik. Auch Narrenzünfte, mehrere Abteilungen der Feuerwehr, sowie kirchliche Vereine haben Stände aufgebaut, hunderte Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf.

Um 19 Uhr wurde schon auf dem Tisch getanzt: Beste Laune am griechischen Stand.
Um 19 Uhr wurde schon auf dem Tisch getanzt: Beste Laune am griechischen Stand. Foto: Dieter Reisner
Um 19 Uhr wurde schon auf dem Tisch getanzt: Beste Laune am griechischen Stand.
Foto: Dieter Reisner

Promis. Neu gewählte und altgediente Gemeinderäte, Bundestags- wie Landtagsabgeordnete, Vertreter von Rettungsdienst und Feuerwehr, Einzelhandel und Vereinen: Die ersten Reihen vor der Bühne auf dem Marktplatz waren zum Fassanstich mit zahlreichen Reutlinger Promis besetzt. Auch Alt-OB Barbara Bosch war gekommen. »Ich bin gut ausgefüllt mit meinen Ehrenämtern, mir geht's gut«, verkündete sie strahlend. Ihrem Nachfolger habe sie gesagt, dass man »keine Angst vor dem Fassanstich haben muss. Aber der kann das!« Noch ein Gemeindeoberhaupt war zu Besuch gekommen: Eningens Bürgermeister Eric Sindek. Er »durfte sogar ohne Visum rein«, verkündete Reutlingens OB Keck von der Bühne aus, wie immer um keinen Spruch verlegen.

War zum großen Fest an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurückgekommen: Alt-OB Barbara Bosch, im Gespräch mit Mitarbeiterinnen des
War zum großen Fest an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurückgekommen: Alt-OB Barbara Bosch, im Gespräch mit Mitarbeiterinnen des Stadtmarketings. Foto: Dieter Reisner
War zum großen Fest an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurückgekommen: Alt-OB Barbara Bosch, im Gespräch mit Mitarbeiterinnen des Stadtmarketings.
Foto: Dieter Reisner

Kampagne. Natürlich überall sichtbar: Die bundesweit bekannt gewordene Kampagne »Reutlingen kann man nicht mögen. Nur lieben«. Die Ehrengäste vor der Bühne bekamen Stadtfest-Anstecker im Kampagnen-Stil für die Jacke, drei Testimonials standen später auf der Bühne Rede und Antwort. Optisch auffällig und bestens besucht: der Kampagnen-Stand vor dem Rathaus. Dort gab's Luftballons, Tattoos und Taschen mit dem entsprechenden Branding. Und wer seine eigene Reutlinger Liebesgeschichte erzählte, bekam sogar ein T-Shirt. Das gilt übrigens auch am Samstag noch. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht schnappte sich Rolf drei Postkarten mit Werbesprüchen vom Stand: »Diese Kampagne ist mutig und erfrischend«, befand er. Vor 24 Jahren kam er des Berufs wegen nach Reutlingen - heute will er nicht mehr weg. »Es gibt viele kleine Orte, die so schön sind.« Ähnlich begeistert: Verena und Roberto, die gemeinsam mit ihren beiden Töchtern ihre Reutlinger Liebesgeschichte erzählt haben. »Wir sind seit 2015 hier und wir haben uns sofort in Reutlingen verliebt - und nach sechs Monaten ein Haus gekauft.« Sie kommt aus Argentinien, er aus Italien, die beiden Töchter »sind richtige Schwäbinnen«. (GEA)

So geht's weiter

Am Samstag, 22. Juni, beginnt das Programm auf dem Marktplatz und den anderen Plätzen um 11 Uhr. Das Kinderprogramm ist vor dem Rathaus zu finden. Spiel und Spaß gibt es daneben an den Ständen zahlreicher Vereine. Auf der Hitradio Antenne 1 Bühne auf dem Marktplatz erwarten Fans insbesondere den Auftritt von Sängerin »Loi« um 21.30 Uhr. Bis 1 Uhr darf auch am zweiten Tag gefeiert werden. (kk)